Nasenbluten

Das Nasenbluten ist ein Symptom, das mehr als jeder zweite Mensch in seinem Leben kennenlernt. Gehäuft tritt es in den Wintermonaten auf.  Bereits einfache Maßnahmen können jedoch in der überwiegenden Anzahl der Fälle helfen, das Nasenbluten zu beherrschen.

 

Die Schleimhaut in der Nase leistet eine enorme Arbeit: Mehr als 10 000 Liter Atemluft werden in der Nase pro Tag auf der kurzen Strecke von nur ca. 7 cm auf 30°C erwärmt und dabei zu mehr als 90% mit Wasserdampf gesättigt. Daher ist die Nase sehr gut durchblutet, und besitzt vor allem im vorderen Bereich der Nasenscheidewand ein oberflächlich gelegenes Venengeflecht.

Schädigungen der Schleimhaut der Nase und damit auch der Blutgefäße können passieren durch Austrocknung der Schleimhäute, z.B. durch Klimaanlagen, Heizungsluft oder kalte Umgebungsluft im Winter, aber auch durch Reizung der Schleimhäute bei Erkältung mit einhergehendem Schnupfen. Andere Möglichkeiten sind Verletzungen der Schleimhaut durch starkes Naseputzen, durch Eingehen mit dem Finger in die Nase oder bei Verletzungen der Nase nach einem Sturz oder Unfall.

Bei einer Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten wird das Risiko des Nasenblutens noch gesteigert.

Seltene Ursachen von Nasenbluten sind Neubildungen in der Nase oder den Nasennebenhöhlen.

 

Sofortmaßnahmen

Die betreffende Person wird zunächst einmal beruhigt, denn auch wenn Nasenbluten oft bedrohlich wirkt, bleibt die verlorene Blutmenge in der Regel klein.

Der Patient wird mit leicht nach vorne gebeugtem Kopf hingesetzt, damit das Blut nach vorne aus der Nase fließen kann. Zusätzlich sollte eine Kühlkompresse oder zumindest ein kaltes Tuch in den Nacken gelegt werden. So wird ein Reiz an die Blutgefäße ausgesendet, sich zu verengen.

Nun wird der Patient aufgefordert, die Nasen im vorderen Bereich für einige Minuten fest zusammenzupressen. Dadurch können bereits die Mehrzahl der Fälle zum Stillstand gebracht werden. Wichtig ist, daß der Patient dabei nicht ständig „ausprobiert“, ob die Blutung schon zum Stehen gekommen ist, da so kein ausreichender Druck ausgeübt werden kann.

Falls es nach 15 Minuten unter diesen Maßnahmen nicht zu einem Stillstand der Blutung gekommen ist, muß unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

 

Wie behandelt der Arzt Nasenbluten?

Zunächst wird versucht, die blutende Stelle ausfindig zu machen. Dies geschieht in einer gründlichen Untersuchung der Nase. Wenn die blutende Stelle gut eingesehen werden kann, kann sie entweder durch das Aufbringen bestimmter verödender Substanzen oder mit einer speziellen elektrischen Pinzette zum Stillstand gebracht werden.

Kann die Blutungsquelle nicht eingesehen werden oder ist sie sehr stark, ist eventuell eine Nasentamponade nötig. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann ein operativer Verschluss der zuführenden Blutgefäße in einem stationären Krankenhausaufenthalt erforderlich sein.

 

Wie kann man Nasenbluten verhindern?

Insbesondere in der kalten Jahreszeit sollte die Nasenschleimhaut durch Nasensalben feucht und geschmeidig gehalten werden.  In trockenen Räumen können Luftbefeuchter bei zu trockenem Raumklima schützen die Nasenschleimhaut.  Ständiges Nasenbohren und starkes Schnauben sowie Naseputzen sollten unterbleiben.

Bei häufiger auftretenden Blutungen sollte die HNO- ärztliche Vorstellung erfolgen, um mögliche Ursachen zu erkennen und dann auch zu beheben.

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Arzt

Die ist ein Experten-Beitrag von:
Dr. med. Jan BalczunDr. med. Jan Balczun
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