Cholera

Die Cholera ist eine durch Bakterien verursachte Magen-Darm-Erkrankung, die zu schweren reiswasserartigen Durchfällen und Erbrechen führt. Besonders häufig tritt die Krankheit in Lateinamerika, Südostasien und Afrika auf. Dabei erfolgt die Ansteckung meistens durch verunreinigtes Trinkwasser. Bei Verdacht auf eine vorliegende Cholerainfektion erfolgt eine Isolation des Patienten.
Cholera ist in Deutschland meldepflichtig.

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Cholera Schutzimpfung

Klassifikation nach ICD-10

A00.0Cholera durch Vibrio cholerae O:1, Biovar cholerae
A00.1Cholera durch Vibrio cholerae O:1, Biovar eltor
A00.9Cholera, nicht näher bezeichnet

Cholera Krankheit / Anwendungsgebiet - Wissen

Beschreibung


Cholera oder auch Gallenbrechdurchfall ist eine von Erbrechen und schweren Durchfällen begleitete Infektiosnkrankheit, die durch das Bakterium Vibrio cholerae verursacht wird.
In Europa gilt die Krankheit aufgrund der hohen Hygienestandards als ausgerottet, jedoch werden von Zeit zu Zeit einige Fälle bekannt, in denen die Cholera durch Reisende nach Deutschland eingeschleppt wird. Als hauptsächliches Verbreitungsgebiet gelten jedoch die Länder der Dritten Welt, wo häufig schlechte hygienische Bedingungen in Bezug auf die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung herrschen.
Ein typisches Merkmal der Krankheit ist, dass sie in Epidemien auftritt.
In Deutschland unterliegt die Cholera einer strikten Meldepflicht.

Ursachen


Eine Cholerainfektion ist zumeist durch die Aufnahme von mit Fäkalien verunreinigtem Trinkwasser bedingt. Auch die fäkal-orale Ansteckung von Mensch zu Mensch ist möglich, wenn auch eher selten. Außerdem kann der Verzehr von rohem Fisch eine Ursache darstellen.
Gelangt also das Bakterium Vibrio cholerae über die Aufnahme durch den Mund in den Magen-Darm-Trakt, kann es sich dort einnisten und das sogenannte Choleratoxin produzieren. Dieses bewirkt in den Dünndarmzellen eine erhöhte Ausschüttung von Chlorid-Ionen und Wasser, sowie einer mangelnden Wiederaufnahme von Natrium-Ionen. Die Folge sind schwere, äußerst wässrige Durchfälle und Erbrechen.

Symptome


Die Inkubationszeit für Cholera beträgt wenige Stunden bis 5 Tage. Im Anschluss daran treten plötzlich starke Durchfälle und Erbrechen auf.
Diese gehen mit einem raschen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust einher, sodass der Körper stark austrocknet (Exsikkose). In Folge dessen kann es bei schweren Verläufen zu Muskelkrämpfen und einem Kreislaufkollaps kommen. Bei ausbleibender Behandlung sind auch Nierenversagen und ein komatöser Zustand möglich.
Allerdings gibt es auch symptomfreie Choleraerkrankungen, bei denen aber trotzdem Ansteckungsgefahr besteht. Generell verlaufen die meisten Infektionen in einer eher leichten Form, aber auch schwerwiegende Erkrankungen sind möglich, sodass schleimig-milchige Durchfälle (sogenannte Reiswasserdurchfälle) mit bis zu 20 Litern Flüssigkeitsverlust pro Tag auftreten, die zum Tod führen können.

Diagnose


Aufgrund einer Anamnese und der charakteristischen Krankheitssymptomatik ergibt sich für den behandelnden Arzt eine rasche Diagnose.
Diese wird zusätzlich von einem mikroskopischen Erregernachweis aus dem Stuhl gestützt, bei dem sich eine große Erregeranzahl feststellen lässt.
Dabei sollte ein Ausschluss von anderen Durchfallerkrankungen durch Salmonellen oder eine Lebensmittelvergiftung ausgeschlossen werden.
Bei Infektionsverdacht wird eine sofortige Isolation veranlasst.

Therapie


Die Therapie kann schon vor endgültiger Diagnosestellung erfolgen, da die Flüssigkeitsverluste unbedingt ausgeglichen werden müssen. Hierzu werden Flüssigkeits- und Elektrolytlösungen entweder oral oder durch Infusion verabreicht.
Zusätzlich kann eine antibiotische Therapie mit Ciprofloxacin oder Tetrazyklinen erfolgen, um die Behandlungszeit und die Dauer der Erregerausscheidung zu verringern.

Vorbeugen


Eine Impfung gegen Cholera ist generell möglich, aber wird eher Personen, die unmittelbar in Epidemiegebieten arbeiten empfohlen.
Für den durchschnittlichen Reisenden reicht meist eine strikte Hygieneeinhaltung. Diese beinhaltet den ausschließlichen Verzehr von abgekochtem Wasser und Getränken aus verschlossenen Flaschen. Außerdem sollten keine rohen Nahrungsmittel gegessen werden.

Prognose


Generell ist eine Choleraerkrankung gut behandelbar. Entscheidend hierbei ist aber die rechtzeitig Therapie und Flüssigkeitszufuhr.
Wird die Krankheit erst sehr spät behandelt, endet sie in bis zu 70 % der Fälle tödlich.

Quellen


Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. DeGruyter, 2010
Herold. Innere Medizin. Herold, 2010
Arasteh, Baenkler, Bieber. Duale Reihe : Innere Medizin. Thieme, 2008
Piper. Innere Medizin, Springer 2007
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