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Medikation: Die sichere Einnahme von Arzneimitteln

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 07.11.2023

Lesezeit: 12 Min.

Wirkstoffe | Apotheke

Eine Hand vor einem grauen Hintergrund formt eine Schale. Darin liegen viele rot, gelbe Früchte.
Einfach in den Mund und schlucken? Bei der Medikamenten-Einnahme gibt es Einiges zu beachten. | © USeePhoto - stock.adobe.com

Arzneimittel sollen heilen, Beschwerden lindern und schützen. Doch bei falscher Anwendung tritt mitunter der gegenteilige Effekt ein: Dann können Medikamente zum einen nicht richtig wirken und zum anderen sogar gesundheitliche Schäden verursachen. Das Risiko ist umso größer, wenn mehrere Arzneimittel eingenommen werden müssen. Erfahren Sie hier, wie der sichere Umgang mit Medikamenten funktioniert und worauf zu achten ist.

Information zur Anwendung beachten

Um eine optimale Wirkung zu erzielen, sollten Sie Arzneimittel immer exakt nach Vorschrift bezüglich Dosierung, Zeitpunkt und Dauer der Anwendung einnehmen. Außerdem ist zu beachten, ob es sich um ein frei verkäufliches oder um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt.

Frei verkäufliche Medikamente

  • Dosierung: Die auf der Packung erwähnte Dosierung sollte wie angegeben eingenommen werden. Eigenmächtige Abänderungen können, gerade wenn sonstige Mittel genutzt werden, schädlich sein.

  • Dauer: Auch die Dauer der Medikamenteneinnahme darf nicht überschritten werden. Hat sich bis dahin keine Verbesserung ergeben, ist ein Arztbesuch notwendig.

  • Arztbesuch: Sollte sich während der Einnahmezeit der Zustand verschlechtern bzw. nicht verbessern oder es zu unerklärlichen Reaktionen kommen, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen.

Obwohl viele Schmerzmittel, Hustenmittel oder Erkältungsmittel in Drogerien und der Apotheke frei verkäuflich sind, bedeutet das nicht, dass von diesen Arzneimitteln keine Gefahr ausgehen kann. Insbesondere bei fehlender Schonung kann schon ein einfaches Erkältungsmittel eine Gefahr darstellen, da es die Symptome unterdrücken kann und der Infekt dadurch verschleppt wird.

Bei Fragen zur Medikation können sich Verbraucher:innen an ihre(n)  Apotheker:in wenden.
Bei Fragen zur Medikation können sich Verbraucher:innen an ihre(n) Apotheker:in wenden. | © Reese/peopleimages.com - stock.adobe.com

Verschreibungspflichtige Medikamente

  • Dosierung: Die Anwendung muss so erfolgen wie vom Arzt oder von der Ärztin verschrieben. Das betrifft auch die Zeit des Ein- oder Ausschleichens von Mitteln. In vielen Fällen wird mit geringen Dosen begonnen und mit der Zeit gesteigert. Ein solches Mittel darf keinesfalls direkt zu Beginn in der vollen Dosis eingenommen werden.

  • Dauer: Die Dauer der Einnahme ergibt sich ebenso aus den Empfehlungen des Arztes bzw. der Ärztin. Bei Medikamenten wie Antibiotika ist dies besonders wichtig.

  • Zusatzgespräche: Werden bereits andere Medikamente eingenommen, sollten Sie unbedingt mit dem Arzt oder der Ärztin Rücksprache halten. Wechselwirkungen müssen hierbei bedacht werden. Auch der oder die Apotheker:in kann die gegenseitigen Wirkungen begutachten und Empfehlungen aussprechen.

  • Arztbesuch: Kommt es während einer verschreibungspflichtigen Einnahme zu Problemen, Unverträglichkeiten oder verschlimmerten Beschwerden, ist ein Arztbesuch dringend notwendig.

    Wichtig

    Sobald sich die Symptome verbessern, verzichten viele Patienten und Patientinnen auf die Arzneimittel. Das ist ein gravierender Fehler, denn eine abgebrochene Einnahme kann die Krankheitszeit verlängern, den Gesundheitszustand insgesamt verschlechtern oder Resistenz fördern.

Sollten trotz der Verschreibung Unklarheiten bestehen, müssen diese mit dem Arzt bzw. der Ärztin und dem oder der Apotheker:in besprochen werden. Das gilt sowohl für eventuelle Vorbelastungen und frühere Unverträglichkeiten ähnlicher Mittel als auch für die Einnahme anderer Medikamente.

Oftmals sind Apotheken die bessere Anlaufstelle, da Ärzte und Ärztinnen berufsbedingt weniger über Wechselwirkungen aufgeklärt sind als über die Wirkung einzelner Mittel.

Auch bei frei verkäuflichen Medikamenten genau hinsehen

Wichtig ist zu wissen, dass auch die Einnahme frei verkäuflicher, als unproblematisch geltender Mittel eine Wechselwirkung mit Medikamenten herbeiführen kann.

Melatonin-Präparate können sich beispielsweise negativ auf die Einnahme von schlaffördernden Mitteln auswirken. Sinnvoll ist es schon beim Arztbesuch oder in der Apotheke folgende Punkte anzusprechen:

  • Medikamentenstatus: Welche Mittel – auch frei verkäufliche und pflanzliche – werden aktuell eingenommen? Es schadet nicht, selbst die Vitamintablette zu nennen. Je mehr Informationen der oder die Mediziner:in hat, desto besser kann beraten und eine situationsbedingt passende Entscheidung getroffen werden.

  • Unverträglichkeiten: Gab es in der Vergangenheit Unverträglichkeiten? Weiß der Arzt oder die Ärztin Bescheid, können diese Umstände in die Entscheidungen miteinbezogen werden. Mögliche Unverträglichkeiten können sich durch folgendes äußern:

  1. Haarausfall

  2. Herzrasen

  3. Schwindel

  4. Müdigkeit

  5. Appetitlosigkeit

  6. Übelkeit und Erbrechen

  7. simple Unruhe nach der Mitteleinnahme

  • Nachfrage: Wer fragt, dem wird geholfen. Jede(r) Patient:in sollte genau nachhaken, wie die Medikamenteneinnahme abläuft und welche Probleme entstehen könnten. Frauen sollten, sofern sie hormonell verhüten, prüfen, ob die Medikamenteneinnahme einen Einfluss auf das Präparat hat. Je nach Kombination verliert es seine Wirkung oder das Arzneimittel wirkt schlechter.

Viele Apotheken bieten einen kostenlosen Medikamentencheck an. Die verschriebenen oder gewünschten Präparate werden dabei auf ihre Wechselwirkungen hin überprüft, sodass der oder die Patient:in genau weiß, ob es zu Problemen kommen kann.

Angaben auf Beipackzettel und Verpackung beachten

Die wichtigsten Anlaufstellen bei Unsicherheiten und Fragen sind der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin und die Apotheke. Doch auch der Beipackzettel und die Verpackung enthalten relevante Angaben.

Die wichtigsten Informationen müssen gemäß dem Arzneimittelgesetz (AMG) auf der Verpackung des Medikaments zu finden sein, ergänzend dazu oder alternativ auf dem Etikett. Dieses kann äußerst unterschiedlich gestaltet sein, was die Wahl des Materials (z. B. Haftpapier oder PP-Folie) und der Form (z. B. eckig, rund, oval) angeht. Zudem kann ein Etikett mehrseitig sein, um besonders viele Informationen darauf unterzubringen.

Detaillierte Angaben zu einem Medikament, der Einnahme und möglichen Wechselwirkungen sind immer auf dem Beipackzettel aufgeführt, der jedem pharmazeutischen Mittel beigefügt ist. Sollte er verloren gehen, können Sie online nach Ihrem Medikament suchen und den dazugehörigen Beipackzettel aufrufen.

Wechselwirkungen mit anderen Substanzen vermeiden

Sich die Arzneimittel vorab zu sortieren verhindert, dass eine Einnahme vergessen oder es zur falschen Tageszeit vorgenommen wird.
Sich die Arzneimittel vorab zu sortieren verhindert, dass eine Einnahme vergessen oder es zur falschen Tageszeit vorgenommen wird. | © PhotoSG - stock.adobe.com

Wenn mehrere Präparate zur selben Zeit eingenommen werden, kann es mitunter zu unangenehmen Wechselwirkungen bis hin zu gesundheitlichen Schäden kommen. Viele Medikamente reagieren miteinander und lösen – je nach Kombination – bestimmte Prozesse aus. Daher ist es wichtig, mögliche Wechselwirkungen vorab zu prüfen und abzuklären.

  • Verschlimmerung: Die Symptome können sich verschlimmern oder häufen. Problematisch ist, dass viele Wechselwirkungen den eigentlichen Problemen sehr ähneln und beispielsweise Müdigkeit bei Herzproblemen oder Infekten kaum zur Kenntnis genommen wird. Im schlimmsten Fall können hierdurch jedoch ernste Probleme entstehen.

  • Wirkungslosigkeit: Ein Medikament kann ineffizient werden, wenn die Wirksamkeit durch weitere Mittel gehemmt wird. Gravierend ist die unterdrückte Wirkung bei Blutdruckpräparaten und anderen lebensnotwendigen Medikamenten. Bis entsprechende Wechselwirkungen zutage treten, schweben Patienten und Patientinnen mitunter in Lebensgefahr.

  • Verstärkte Wirkung: Je nach Wechselwirkung kann ein Medikament von jetzt auf gleich deutlich stärker wirken. In Kombination mit Blutdrucksenkern kann das dazu führen, dass der Blutdruck rasch massiv absinkt, was wiederum lebensgefährlich sein kann. Speziell sind Wechselwirkungen in der Krebsmedikation, da diese oft extrem ausfallen.

  • Sonstige Beschwerden: Typische Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten führen zu neuen Beschwerden. Oftmals sind diese aber sehr diffus und können nicht direkt mit der Einnahme in Verbindung gebracht werden. Die besten Beispiele sind Gewichtszu- oder Gewichtsabnahme und Haarausfall. Die Symptome treten erst Wochen oder Monate nach der Einnahme auf.

Geschulte Apotheker:innen können die Arzneimittelwirkungen untereinander meist gut benennen. Schwieriger gestaltet sich die Situationen bei frei verkäuflichen Präparaten, die nicht unbedingt in der Apotheke gekauft werden:

Lebensmittel: Der Zeitpunkt der Einnahme macht den Unterschied

Manche Arzneimittel sollen zu den Mahlzeiten eingenommen werden, einige aber auch davor oder danach. Das liegt daran, dass bestimmte Lebensmittel die Wirkungsweise von Medikamenten beeinflussen können.

So sollten Sie zum Beispiel nach der Einnahme von Eisenpräparaten und fluoridhaltigen Mitteln etwa zwei Stunden lang keine Milch oder Milchprodukte konsumieren, weil diese sonst schlechter aufgenommen werden können.

Ähnliches gilt für Cumarine, bestimmte Blutverdünner. Sie sollten nicht gleichzeitig mit Lebensmitteln eingenommen werden, die viel Vitamin K enthalten. Dazu gehören Brokkoli, Spargel, Spinat und Hülsenfrüchte.

Nahrungsergänzungsmittel: Stark unterschätzte Gefahr

Einige der Mittel wirken sich massiv auf den Stoffwechsel aus. So kann es zu Wechselwirkungen kommen, wenn Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel zeitgleich eingenommen werden, auch wenn diese freiverkäuflich sind. Die Einnahme sollte deshalb immer mit den Arzt oder der Ärztin abgestimmt werden.

In der Realität weisen allerdings die wenigsten Menschen ihren Arzt bzw. ihre Ärztin oder Apotheker:in darauf hin, regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel wie Eisen, Magnesium oder auch Vitamin D einzunehmen.

Alkohol: Unterschiedliche Wechselwirkungen sind möglich

Alkohol kann unterschiedliche Effekte auf Arzneimittel haben. Er kann die Wirkung abschwächen, verstärken oder selbst durch die Medikamente völlig anders wirken.

Grundsätzlich sollte auf Alkohol verzichtet werden, wenn Medikamente eingenommen werden. Für alle Fälle sollten Personen, die unter Dauermedikation stehen, im geschützten Umfeld die Wirkung des Alkohols und der Medikamente überprüfen. Im Zweifel hilft ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin.

Sonstige Drogen: Große Gefahr für die Gesundheit

Der beste Weg, um Wechselwirkungen zu vermeiden, besteht natürlich darin, auf jegliche Drogen zu verzichten. Denn selbst das pflanzliche Mittel Cannabis kann sich negativ – oder zu stark – auf die Einnahme von Medikamenten auswirken. Das gilt übrigens auch für den Wirkstoff CBD. In Kombination mit einem Arzneimittel ist die Wirkung nicht abzusehen.

Vor allem Alkohol und sonstige Drogen können unter Medikamenteneinfluss gefährlich sein. Unter Umständen steigert sich ihre berauschende Wirkung. Oder aber die Medikamente wirken deutlich stärker, was zu körperlichen Beeinträchtigungen oder zu ernsthaften Gefahren führen kann.

Mit einem Medikamentenplan haben zum einen die Patienten und Patientinnen einen guten Überblick, zum anderen können Ärzte, Ärztinnen und Apotheker:innen mögliche Wechselwirkungen bei Neumedikationen verhindern.

Warum ein Medikamentenplan fast immer sinnvoll ist

Funktionieren Mittel A und B problemlos miteinander, kann die Variante C das Ergebnis völlig verändern. Selbst ohne gesundheitliche Vorbelastung ist es sinnvoll, einen eigenen Medikamentenplan zu erstellen, wenn Sie mehrere Präparate einnehmen.

Dadurch haben Sie den Überblick darüber, was Sie einnehmen, sowie über die richtige Anwendung und Dosierung. Dies trifft auch auf Nahrungsergänzungsmittel und frei verkäufliche Arzneimittel zu.

  • Auflistung: Alle Mittel, ob pflanzlich oder nicht, ob frei verkäuflich oder verschreibungspflichtig, werden aufgeführt. Zusätzlich wird der Grund für die Einnahme notiert.

  • Anwendung: Wie werden die Medikamente und andere Mittel eingenommen? Wann werden sie eingenommen und in welcher Menge? Manche Präparate müssen dreimal täglich eingenommen werden, andere nur morgens und abends oder auch nur einmal pro Tag. Zudem müssen Sie von dem einen Medikament jeweils zwei Kapseln nehmen, bei einem anderen liegt die Dosis womöglich bei einer halben Tablette. Einige Tabletten und Kapseln werden mit Wasser geschluckt, andere sollen dagegen zerkaut werden. Noch dazu werden die einen Arzneimittel auf nüchternen Magen angewendet, die anderen zu den Mahlzeiten oder mit zeitlichem Abstand vor oder nach dem Essen.

  • Notwendigkeit: Jedes Mittel wird mit einem Vermerk versehen, der die Notwendigkeit darstellt. Es gilt: Verschriebene Mittel erhalten die höchste Priorität, selbst gewählte Mittel gar keine.

  • Zusätze: Wird ein Mittel eingenommen, weil andere Arzneien keine Wirkung oder Nebenwirkung zeigten? Vor allem Personen, die über eine lange Medikamentengeschichte verfügen, sollten diese Informationen aufschreiben. Nach einigen Jahren weiß kaum noch jemand, weshalb ein Präparat abgesetzt wurde.

Legen Sie Ihren Medikamentenplan allen Ärzten und Ärztinnen vor, die Ihnen Medikamente verschreiben möchten. Außerdem sollte bei der Einlösung des Rezepts der oder die Apotheker:in den Plan einsehen und kontrollieren. Gerade in der Erkältungs- und Grippezeit sollte jede(r) den Medikamentenplan mit in die Apotheke nehmen und besprechen, ob sich die Erkältungsmittel negativ auf die Arzneimittel auswirken.

Tipp

Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, einen elektronischen Medikationsplan (eMP) zu nutzen und diesen auf der eigenen Gesundheitskarte speichern zu lassen. So können Ärzte und Ärztinnen nach Zustimmung des Patienten bzw. der Patientin darauf zugreifen. Dies ist vor allem bei Behandlungen durch verschiedene Mediziner:innen sinnvoll.

Arzneimittel richtig aufbewahren

Damit sie ihren gewünschten Effekt haben, ist die Aufbewahrung von Medikamenten ebenfalls wichtig. Sie sichert die Eigenschaften und verhindert, dass ein Arzneimittel in sich zerfällt oder nur noch bedingt wirkt. Aber was muss hierbei beachtet werden?

  • Packungsbeilage beachten: Schon auf der Packung ist die korrekte Lagerung aufgedruckt. Viele Medikamente dürfen bei Raumtemperatur gelagert werden. Das gilt allerdings nicht immer. Insulinpräparate beispielsweise müssen häufig kühl – also im Kühlschrank – aufbewahrt werden. Auch der Einfall von Licht darf nicht missachtet werden.

  • Für Kinder unzugänglich lagern: Kinder dürfen keinesfalls an Medikamente gelangen. Alle Arzneimittel, angefangen beim Hustensaft über Ibuprofen bis hin zu verschreibungspflichtigen Mitteln, sind stets außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Vorsicht ist selbst bei Verpackungen mit Kindersicherung geboten. Es ist möglich, dass der Nachwuchs die Flasche dennoch öffnen kann.

  • Von Haustieren fernhalten: Für Haustiere sollten die Medikamente ebenfalls außer Reichweite sein. Hunde und Katzen könnten Tabletten fressen. Ibuprofen ist beispielsweise für beide Tiere hochgiftig.

  • Originalverpackung nutzen: Viele Menschen sortieren sich ihre Medikamente für die Woche in einen Dosierer vor. Dem ist nichts entgegenzusetzen. Allerdings sollten Sie Ihren Medikamentenvorrat so aufbewahren, dass jederzeit klar erkennbar ist, um welches Mittel es sich handelt. Dafür empfiehlt es sich, die Blister in der Originalverpackung zu lassen und sie nicht lose zu lagern. Das hilft auch dabei, einzuschätzen, wann neue Medikamente benötigt werden.

  • Verfallsdatum beachten: Jedes Medikament hat ein Verfallsdatum. Damit sichert der oder die Hersteller:in zu, dass die Inhaltsstoffe bis zu dem Datum die gewünschte Eigenschaft aufweisen. Je nach Medikament kann sich die Wirkung nach Ablauf deutlich abschwächen, verstärken oder verändern. Abgelaufene Arzneimittel sollten daher nicht mehr verwendet werden.

    Die meisten Arzneimittel sollten an einem trockenen Ort mit konstanter Temperatur aufbewahrt werden.
    Die meisten Arzneimittel sollten an einem trockenen Ort mit konstanter Temperatur aufbewahrt werden. | © Boris - stock.adobe.com

Aber wo werden Medikamente am besten aufbewahrt? Orte wie das Badezimmer im Spiegelschrank sind eher weniger geeignet, da durch die hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme Reaktionen stattfinden können. Besser ist es, die Medikamente an einem dunklen Ort mit gleichbleibenden Temperaturen ohne hohe Luftfeuchtigkeit einzuschließen. Das kann ein Medikamentenschrank in der Vorratskammer sein. Häufig reicht schon eine simple Pappschachtel als Lagerort.

Vorsicht bei Medikamenten mit Kühlbedarf

Die Ausnahme bilden natürlich Arzneimittel mit Kühlbedarf. Hier gilt:

  • Abseits von Lebensmitteln: Insulin und andere gekühlte Mittel sollten gerade in Haushalten mit Kindern nicht direkt bei den Lebensmitteln lagern. Sinnvoller ist es, sie in eine Frischhaltebox zu geben und diese zu beschriften.

  • Position im Kühlschrank: Auch zu kühlende Medikamente dürfen nicht zu kalt werden.

  • Zusätze richtig aufbewahren: Ist für die Medikamenteneinnahme noch Zusatzmaterial nötig, so muss dieses ebenfalls korrekt und sicher aufbewahrt werden. Ein(e) Insulinpatient:in muss beispielsweise auf die Blutzuckermesshilfsmittel gesondert achten, damit Unbeteiligte keinesfalls mit dem Blut in Berührung kommen.

Ist ein Medikament hohen Temperaturen oder der Sonneneinstrahlung, beispielsweise im Auto, ausgesetzt, sollte es entsorgt werden, da die richtige Wirkung nicht mehr gewährleistet werden kann. Das gilt vor allem für nicht lebensnotwendige Mittel.

Fazit: Medikamente nicht auf die leichte Schulter nehmen

Arzneimittel und Medikamente helfen, Leiden zu lindern und Leben zu erhalten. Allerdings kommt mit ihnen auch die Verantwortung. Sie müssen korrekt gelagert und vor allem korrekt eingenommen werden. Bei Unsicherheiten hilft es den oder die Apotheker:in gezielt zu fragen und dabei keine Einnahme von anderen Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder Drogen zu verschweigen. Diese Substanzen können die Wirkung der Medikamente beeinträchtigen oder verstärken. Solche möglichen Wechselwirkungen gilt es zu vermeiden, da sie negative Folgen für die Gesundheit haben können.

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