Beschreibung
Das Dengue-Fieber ist eine infektiöse Tropenkrankheit, die durch Arboviren der Gattung Flavivirus hervorgerufen wird. Infolgedessen kommt es zum hämorrhagischen
Fieber.
Das Dengue-Fieber kommt besonders in den tropischen und subtropischen Regionen Südostasiens, sowie Teilen Afrikas, Lateinamerikas und Ozeaniens vor. Dabei stecken sich jährlich etwa 50-80 Millionen Menschen mit der Erkrankung an. Dies geschieht besonders häufig in der Regenzeit, wenn der Überträger die Stechmücke besonders gute Bedingungen vorfindet.
Durch die Zunahme von Fernreisen tritt das Dengue-Fieber auch gehäuft in europäischen Ländern auf. So wurden im Jahr 2002 120 Erkrankungen in Deutschland registriert, die Dunkelziffer liegt jedoch weitaus höher.
Generell gilt in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Meldepflicht.
Ursachen
Die Erreger des Dengue-Fiebers sind vier unterschiedliche Virusformen (Serotypen), die alle der Gattung Flavivirus angehören. Dabei ist wichtig zu wissen, dass zwar nach durchgemachter Erkrankung eine lebenslange
Immunisierung vorliegt, aber diese nur für diesen einen Virustyp gilt.
Die Übertragung selbst erfolgt ausschließlich über tagaktive Stechmücken, die verschiedenen Aedes-Arten (Gelbfiebermücke, Tigermücke) angehören.
Zum Erregerreservoir zählen aber auch Menschen und Affen.
Der Erreger wird von einer Mücke während einer Blutmahlzeit aufgenommen und gelangt so in deren Magen, wo sich die Viren anschließend vermehren und in den Körperkreislauf gelangen. Sticht die Mücke das nächste Mal einen Menschen, so gelangt der Virus über den Speichel der Mücke in den menschlichen Körper, wo es sich dann erneut reproduziert.
Symptome
Die Inkubationszeit beim klassischen Dengue-Fieber beträgt 2-7 Tagen. Anschließend treten grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopf-, Gelenk- und
Gliederschmerzen, sowie Lymphknotenschwellungen und Exanthemen an den Gliedmaßen auf. Während des Verlaufes sind unterschiedliche Fieberphasen charakteristisch. Die ersten 2-4 Tagen ist das Fieber sehr hoch, danach nimmt es für etwa 2 Tage wieder ab, um dann wieder sehr hoch anzusteigen. Prinzipiell verläuft diese Form des Dengue-Fiebers aber weniger schwerwiegend und heilt gut aus.
Das Dengue-Schocksyndrom hingegen ist zusätzlich zu den typischen Dengue-Symptomen noch von hämorrhagischem Fieber mit
Blutungen und Benommenheitszuständen begleitet.
Diagnose
Ein Anamnesegespräch gibt dem behandelnden Arzt hilfreiche Aufschlüsse über etwaige Aufenthalte in Risikogebieten und somit potentieller Gefährdung. Der direkte Nachweis erfolgt mittels eines Antigen- bzw. Antikörpertests aus dem Blut.
Wichtig ist es hierbei eine Infektion mit Malaria oder Chikungunya-Fieber auszuschließen.
Therapie
Die Therapie des Dengue-Fiebers erfolgt symptomatisch. Das heißt, dass Flüssigkeits- und Elektrolytverluste ausgeglichen werden und fiebersenkende Medikamente verordnet werden. Eventuell sind auch Blutransfusionen notwendig.
Vorbeugen
Eine vorbeugende Schutzimpfung ist derzeit nicht möglich. Jedoch können präventive Maßnahmen getroffen werden. Hierzu zählt ein umfangreicher Schutz vor Mücken. Dies kann mittels hautbedeckender Kleidung, Schutzsprays, sowie Moskitonetzen und speziellen Räucherstäbchen erfolgen.
Prognose
Das klassische Dengue-Fieber verläuft in der Regel komplikationsfrei. Beim hämorrhagischen Dengue-Fieber und Dengue-Schocksyndrom gestaltet sich der Verlauf jedoch weitaus schwieriger.
Die Letalität liegt insgesamt zwischen 3 und 5 %, wobei Kinder weitaus häufiger daran sterben.
Quellen
Pschyrembel. Klnisches Wörterbuch. DeGruyter, 2010
Hahn, Kaufmann. Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer,2004
Groß. Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Thieme, 2009
Arasteh, Baenkler, Bieber. Duale Reihe : Innere Medizin. Thieme, 2009