Es beginnt mit leichten Anzeichen: Sie können einer Unterhaltung nicht richtig folgen oder Ihr(e) Partner:in findet den Ton vom Fernseher viel zu laut. Die altersbedingte Hörschwäche, die man auch als Presbyakusis bezeichnet, tritt vermehrt ab dem 50. Lebensjahr auf. Selten sind auch schon Menschen zwischen 30 und 40 Jahren betroffen. Sie beginnt meist sehr schleichend, aber beeinträchtigt von Anfang an erheblich die Lebensqualität. Denn nach und nach lässt das natürliche Hörvermögen nach. Hier ist es wichtig, dass man die ersten Warnsignale frühzeitig erkennt und entsprechend mit einer Behandlung beginnt. Auf diese Weise können die Auswirkungen der Hörschwäche wie soziale Ausgrenzung oder Demenz minimiert werden. Oftmals fällt es den Betroffenen aber gar nicht so leicht, die ersten Anzeichen zu erkennen.
Die passende Hilfe
Wer bei sich Veränderungen der Hörqualität bemerkt hat, der sollte nicht zögern. Ein Besuch beim HNO-Facharzt der HNO-Fachärztin oder einem bzw. einer guten Hörgeräteakustiker:in in der Nähe ist schon bei den ersten Anzeichen ratsam. Hier wird ein professioneller Hörtest durchgeführt, der Aufschluss darüber geben kann, ob sich bereits eine Schwerhörigkeit eingeschlichen hat. Mit dem Testergebnisse und der Diagnose einer Schwerhörigkeit vom Arzt oder von der Ärztin, können Sie sich in einem der auf Hörschwäche spezialisierten Geschäfte beraten lassen. Meist besteht die Möglichkeit, bereits online einen Termin in einer der Filialen zu vereinbaren. Die Hörgeräte-Akustiker:innen vor Ort bieten die hervorragende Möglichkeit, ein Hörgerät Probezutragen und somit im Alltag ausgiebig zu testen.
Diese Vorgehensweise eignet sich, um festzustellen, welches Gerät für Sie infrage kommt und gleichzeitig den größtmöglichen Tragekomfort bietet.
Nicht für jedermann ist die Entscheidung, sich ein Hörgerät anschaffen zu müssen, leicht.
Das ausgebildete Fachpersonal geht sensibel auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden und Kundinnen ein. Es unterstützt sie dabei, sich mit der neuen Lebenssituation wohlzufühlen. Dazu zählt natürlich eine ausführliche Beratung von Anfang an.

Schwerhörigkeit: Anzeichen erkennen
Die ersten Anzeichen von altersbedingter Hörschwäche sind in der Regel subtil und entwickeln erst im Laufe der Zeit ihre volle Tragweite. Die betroffenen Patienten und Patientinnen bemerken zunehmend, dass sie in bestimmten Situationen Schwierigkeiten bekommen, den Gesprächen mit anderen zu folgen. Besonders ausgeprägt ist das Problem in lauten Umgebungen, bei denen sie extremen Hintergrundgeräuschen ausgesetzt sind, zum Beispiel in Restaurants. Es fällt schwer, sich auf die Worte des Gegenübers zu konzentrieren und auch die Gespräche der Menschen drumherum beeinträchtigen die Hörqualität.
Betroffenen Personen hören leise und/oder hochfrequentierte Töne immer schlechter. Dazu kann schon das Summen des Kühlschrankes oder auch das Zwitschern von Vögeln zählen. Alltagsgeräusche verschwinden somit langsam aber kontinuierlich aus dem Hörfeld.
Gesprächen in lauten Umgebungen kann nicht mehr gefolgt werden.
Leise und hochfrequente Töne (Vogelzwitschern, Zeitungsrascheln, Kühlschranksummen) werden nicht mehr wahrgenommen.
Missverständnisse und falsch verstandene Wörter werden häufiger.
Elektronische Geräte wie Fernseher, Radio, Telefon werden lauter / auf die höchste Stufe eingestellt.
Tinnitus und Ohrgeräusche
Schwerhörigkeit erkennen und handeln
Die beginnende Hörschwäche kann mit noch viel mehr Symptomen einherkommen. Um eine beginnende Schwerhörigkeit frühzeitig zu erkennen, sollten Sie besonders auf diese Beschwerden achten:
Tinnitus: Besonders unangenehm ist der Tinnitus, ein weiteres Symptom, das darauf hinweisen kann, dass eine Altershörschwäche einsetzen wird. Bei einem Tinnitus hören die Patienten dauerhaft ein Geräusch im Ohr. Dieses Geräusch kann ein Klingeln, ein Pfeifen oder auch ein Rauschen sein. Ursache ist meist eine Schädigung im Innenohr.
Missverstehen: Andere scheinen häufiger zu nuscheln, Sie müssen plötzlich öfter nachfragen, was in einem Gespräch gemeint war oder beim Telefonieren auf maximaler Lautstärke gehen immer noch Worte und Inhalte verloren? Wer diese Anzeichen bemerkt, sollte Handeln.
Der Termin mit dem Facharzt, der Fachärztin oder auch der Gang zum qualifizierten Hörgerätefachgeschäft ist unausweichlich. Mit Hörtests wird die Hörfähigkeit gemessen. Bei einem anhaltenden Tinnitus ist zudem meist eine medikamentöse Behandlung notwendig.

Sich nicht verstecken
Wer sich seiner Hörschwäche nicht bewusst ist oder bewusst sein möchte, der riskiert es, sich mehr und mehr aus dem sozialen Umfeld zurückzuziehen. Gesprächen kann nur noch sehr schwerfällig gefolgt werden und man fühlt sich unwohl im Zusammentreffen mit anderen Menschen. Deshalb ist es so wichtig, schon frühzeitig mit der richtigen Hörhilfe gegenzusteuern. Das Zurückziehen aus sozialen Aktivitäten führt zur sozialen Isolation und kann ebenso psychischen Stress hervorrufen.
Ein Blick in die Familiengeschichte kann bereits auf eine altersbedingte Hörschwäche hinweisen. Wenn Hörschwäche unter Eltern, Großeltern oder Tanten und Onkeln verbreitet ist, dann besteht das hohe Risiko, dass Sie zukünftig selbst betroffen sein werden. Dann sollten Sie besonders auf erste Anzeichen achten.
Auch bei der Früherkennung wird ein professioneller Hörtest durchgeführt. Er gibt Hinweise darauf, ob und in welche Ausmaße eine Hörschwäche vorliegt. Die Tests sind absolut schmerzfrei und liefern eine eindeutige Diagnose. Neben den Hörtests bei Hörgeräteakustiker:innen , empfehlen sich regelmäßige ärztliche Untersuchungen. Dies sollten Teil der regelmäßigen Gesundheitsvorsorge sein.
Insgesamt ist die frühzeitige Erkennung der altersbedingten Hörschwäche entscheidend. Sie bietet die Grundlage für eine wirksame Behandlung und Unterstützung. Hörgeräte oder auch Implantate helfen dabei, den Hörverlust zu kompensieren und die Lebensqualität zu erhalten oder wieder herzustellen.