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Arten von Wunden und wie man sie richtig behandelt

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 20.11.2023

Lesezeit: 4 Min.

Behandlung | Tipps

Ein Erwachsener versorgt das Knie eines Kindes, das sich Schürfwunden zugezogen hat.
Ein Erwachsener versorgt das Knie eines Kindes, das sich Schürfwunden zugezogen hat. | © MNStudio

Im Alltag sind Verletzungen oft unvermeidlich, sei es durch einen unglücklichen Sturz, einen unachtsamen Moment oder schlichtes Pech. Dabei sind verschiedene Wundarten möglich, von Schnittwunden bis hin zu Brandverletzungen, von Schürfwunden bis zu Bissverletzungen. Doch wie behandelt man diese Wunden am besten, um eine schnelle und effektive Heilung zu fördern und mögliche Komplikationen wie eine chronische Wunde zu vermeiden? Hier gibt es alle Infos!

Schnittwunden

Schnittwunden entstehen durch scharfe Gegenstände wie Messer, Glasscherben oder Rasierklingen. Charakteristisch für diese Wundart sind glatte, saubere Wundränder. Diese Verletzungen können in unterschiedlicher Tiefe auftreten, von oberflächlichen Schnitten bis hin zu tieferen Eindringungen. Solche Wunden bluten oft geringer als andere Wundarten. Tritt dennoch eine Blutung auf, gilt es diese zu stoppen, indem man die Wunde mit einem sauberen Tuch oder Verband abdeckt und gleichmäßigen Druck ausübt. Zum richtigen Behandeln von Schnittwunden gehört eine gründliche Reinigung und Desinfektion, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Bei tieferen Wunden ist es ratsam, sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da in solchen Fällen möglicherweise eine professionelle Versorgung und gegebenenfalls Stiche erforderlich sind, um die Verletzung angemessen zu schließen.

Schürfwunden

Schürfwunden entstehen durch das Abreiben der Haut gegen raue Oberflächen, wie etwa bei Stürzen auf Asphalt oder Stein. Anders als Schnittwunden haben Schürfwunden oft unregelmäßige Wundränder, dafür sind sie aber meist nur oberflächlich. Typischerweise ist diese Wundart oft von Schmutz und kleinen Fremdkörpern verunreinigt. Zum Versorgen deckt man die Wunde mit einem sauberen Verband oder einem speziellen Pflaster ab. Da Schürfwunden oft an ungeschützten Körperstellen auftreten, gilt es sie auch vor Sonnenlicht und Schmutz zu bewahren.

Stichwunden

Stichwunden entstehen, wenn scharfe oder spitze Gegenstände wie Messer, Nadeln oder Dornen die Haut durchdringen. Im Gegensatz zu Schnittwunden haben Stichwunden eher schmale, tief eindringende Wundkanäle und bluten äußerlich wenig. Bei der Wundversorgung ist es wichtig, die Wunde sauber zu halten und etwaige eingedrungene Fremdkörper zu entfernen. Das Abdecken mit einem sauberen Verband ist ratsam, um die Infektionsgefahr zu minimieren. In einigen Fällen kann es notwendig sein, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn innere Organe oder wichtige Blutgefäße betroffen sind.

Platzwunden

Platzwunden entstehen, wenn die Haut durch ein stumpfes Trauma (wie einen Schlag, Stoß oder Sturz) aufreißt. Die Wundränder sind hier oft unregelmäßig und fransig, die Wunden können oberflächlich oder auch tiefer sein. Die Behandlung beinhaltet eine gründliche Reinigung, um Schmutz und Fremdkörper zu entfernen und die Gefahr einer Entzündung zu minimieren. Manchmal müssen die Wundränder geglättet und die Wunde mit Nähten oder Klammern geschlossen werden. Ein sauberer Verband ist ebenfalls wichtig, um die Stelle zu schützen und die Heilung zu fördern. Idealerweise sollten die Wundversorgung ein Arzt oder eine Ärztin übernehmen, insbesondere wenn sie groß und tief oder in der Nähe wichtiger Blutgefäße und Nerven liegen.

Bisswunden

Bisswunden entstehen durch den Biss eines Tieres oder eines Menschen. Von oberflächlichen Kratzern bis hin zu tiefen, schweren Wunden ist dabei alles möglich. Problematisch ist, dass sie oft mit einer hohen Keimbelastung einhergehen, da der Mundraum viele Bakterien enthält. Die Infektionsgefahr ist also hoch – eine Bisswunde sollte deshalb sofort gereinigt und desinfiziert werden. In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Wunde zu nähen. Ein Arztbesuch ist sinnvoll, da diese Verletzungen schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen können, insbesondere wenn sie im Gesicht, in Gelenknähe oder in der Nähe von wichtigen Blutgefäßen auftreten.

Brandwunden

Brandwunden entstehen durch Hitze, chemische Stoffe, Elektrizität oder Strahlung. Sie können in verschiedenen Schweregraden auftreten, von oberflächlichen Rötungen bis hin zu tiefen Gewebeschäden. Die ersten Schritte der Behandlung bestehen darin, die Hitzequelle zu entfernen und die Wunde mit kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser zu kühlen, um die Temperatur zu senken. Wichtig: Verbrennungen niemals mit Eis kühlen, da dies das Gewebe weiter schädigen kann. Kleinere Brandwunden decken Sie mit einem sterilen Verband ab, während bei größeren oder schwereren Verbrennungen sofort ärztliche Hilfe benötigt wird.

Verätzungen

Verätzungen entstehen durch den Kontakt mit chemischen Substanzen. Diese können ätzend sein und die Haut oder Schleimhäute schädigen. Die Schwere einer Verätzung hängt von der Art und Konzentration der jeweiligen Chemikalie ab. Die Sofortmaßnahmen der Wundversorgung bestehen darin, die betroffene Stelle sofort und gründlich mit viel fließendem Wasser zu spülen. Das hilft dabei, die Chemikalie zu verdünnen und von der Haut zu entfernen. Die Kleidung sollten Sie ebenfalls entfernen, sofern sie nicht am Körper haftet, um weitere Kontamination zu verhindern. Verätzungen erfordern oft eine umgehende ärztliche Behandlung, da die Auswirkungen auf die Haut und das Gewebe schwerwiegend sein können.

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Gast Redakteur:in

Content Manager:in

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit einem externen Redakteur/einer externen Redakteurin als Gastautor:in.