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Diagnose Typ-2-Diabetes – was kommt auf mich zu?

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 19.04.2024

Lesezeit: 4 Min.

Diagnose | Medikamente

Blutdruckmessgerät, Insulinspritze und grüne Brotdose mit drei Fächern, darin Salat, kleingeschnittene Möhren und weiteres Gemüse. Im Hintergrund ein Schild mit Aufschrift "Diabetes".
Für die Therapie bei Typ 2 Diabetes gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. | © Africa Studio - stock.adobe.com

Sie haben die Diagnose Typ-2-Diabetes erhalten. Doch welche Folgen hat das für Ihren Alltag? Ob die Krankheit Ihr Leben auf den Kopf stellt? Welche Einschränkungen werden Sie haben? Natürlich wird sich einiges verändern. Was das ist, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Was bedeutet Typ-2-Diabetes?

Typ-2-Diabetes, manchmal auch Altersdiabetes genannt, ist gekennzeichnet durch eine sogenannte Insulinresistenz. Dabei bildet die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin. Die Körperzellen reagieren aber nicht mehr so empfindlich darauf, wie sie es eigentlich sollten. Die Folge: Der Zucker im Blut wird schlechter in die Körperzellen übernommen, wodurch der Blutzuckerwert ansteigt. Während Erkrankte des Typ 1 auf jeden Fall Insulin spritzen müssen, ist das beim Typ 2 nicht unbedingt notwendig, da der Körper das Hormon noch bilden kann.

Um denselben Effekt auf den Blutzucker zu bewirken, braucht der Körper aber immer mehr Insulin. Das erschöpft auf Dauer die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon produzieren. Irgendwann können diese die notwendige Menge nicht mehr herstellen und schlimmstenfalls sogar absterben.

Da sich ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel negativ auf verschiedene Organe und Systeme wie Nerven, Nieren, Herz-Kreislaufsystem und Augen auswirken kann, ist auch bei Typ-2-Diabetes eine umfassende Behandlung notwendig.  

Typ-2-Diabetes  – der Ernährungsplan

Diätvorschriften oder einen allgemeingültigen Typ-2-Diabates Ernährungsplan gibt es nicht. Vielmehr sollten Sie in Zusammenarbeit mit Ärzten, Ärztinnen oder Ernährungsberatern und Ernährungsberaterinnen die gesunde Ernährung erarbeiten, die zu Ihnen passt. Wichtig ist dabei natürlich der besondere Blick auf die Kohlenhydrate, die Sie leicht reduzieren sollten. Den Anteil der Kohlenhydrate bei Typ-2-Diabetes durch Süßstoffe oder andere Zuckeraustauschstoffe zu senken, ist allerdings nicht das Ziel. Vielmehr müssen Sie Ihre Ernährung neu denken:

  • Vollkorn statt Weißmehl

  • ballaststoffreich

  • möglichst unverarbeitet

  • hohe Nährstoffdichte

Das erreichen Sie mit einer gesunden Mischkost, die auf viel Gemüse, etwas Obst und Vollkornprodukte als Basis aufbaut. Fettarme Milchprodukte, Fisch, mageres Fleisch, Nüsse und Kerne ergänzen den Speiseplan. Bei Speisefetten sollten Sie pflanzliche Öle bevorzugen.

Auch die Zusammensetzung Ihrer Nahrungsmittel sollten Sie näher betrachten. So haben unter anderem die enthaltenen Fette, der Ballaststoffanteil und der Proteingehalt Auswirkungen darauf, wie ein Nahrungsmittel den Blutzuckerspiegel beeinflusst.

Bei Typ-2-Diabetes kann Ihr Ernährungsplan also sehr unterschiedlich aussehen. Wichtig ist dabei nicht nur, dass Sie möglichst gesund essen. Finden Sie eine Ernährungsweise, die Ihnen schmeckt. Nur so halten Sie die neuen Vorgaben auch langfristig durch.  

Bewegung bei Typ-2-Diabetes

Körperliche Aktivität verbraucht Energie – und regt die Zellen zur Aufnahme von Glukose an. Daher ist ein regelmäßiges Bewegungsprogramm mindestens so wichtig wie die richtige Ernährung, um bei Typ-2-Diabetes die schädlichen Folgen zu minimieren.

Mindestens 150 Minuten sollten Sie in der Woche körperlich aktiv sein. Natürlich darf es auch mehr sein und Sie müssen diese Zeit auch nicht am Stück sporteln. Vielmehr ist für Patienten und Patientinnen mit Typ-2-Diabetes wichtig, sich moderat, aber regelmäßig zu bewegen.

Ähnlich wie in der Ernährung ist es auch hier wichtig, ein Bewegungsprogramm zu finden, das Sie mögen. Andernfalls werden Sie es kaum auf Dauer durchhalten. Sie haben also die Wahl, ob Sie im Fitnessstudio schwitzen wollen, wandern gehen oder radeln. Vielleicht zieht es Sie auch raus in den Garten oder zum Schwimmen.

Günstig ist es bei Typ-2-Diabetes außerdem, möglichst viel Bewegung in Ihren Alltag einzubauen. Gehen Sie kürzere Strecken lieber zu Fuß oder fahren Sie mit dem Rad, statt sich ins Auto zu setzen. Nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug und gehen Sie auf kurzen Wegen vielleicht auch mal einen kleinen Umweg. Und schon sind Sie im Alltag deutlich aktiver.

Gewichtsreduktion bei Typ-2-Diabetes

Das Gewicht hat Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und Übergewicht fördert die Entstehung eines Typ-2-Diabetes. So wiegen 53 Prozent aller erkrankten Frauen und sogar 67 Prozent aller betroffenen Männer zu viel. Ein knappes Viertel der übergewichtigen Diabetiker:innen ist sogar krankhaft fettleibig, also adipös.

Deshalb ist die Gewichtsreduktion bei Betroffenen besonders wichtig. In der Regel sinkt das Gewicht aber schon mit der Umstellung des Lebensstils. Eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung lassen die Pfunde oft automatisch purzeln. Sie müssen beim Typ-2-Diabetes also nicht unbedingt zusätzlich an einem Abnehmprogramm teilnehmen.  

Medikamente bei Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes ist in der Behandlung individuell sehr verschieden. So gibt es Erkrankte, die ihren Blutzucker allein durch den Lebensstil in den Griff bekommen. Andere Betroffene brauchen Medikamente.

Die Präparate wirken auf unterschiedliche Weise. Einige erhöhen die Empfindlichkeit der Körperzellen auf Insulin. Andere regen die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an oder fördern die Ausscheidung von Zucker über den Urin. Zudem gibt es die Möglichkeit auch bei Typ-2-Diabetes Insulin zu spritzen. Welche medikamentöse Therapie für Sie infrage kommt, besprechen Sie am besten ausführlich mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin.