Akupunktur ohne Nadeln, die Sie zuhause selber durchführen können – Gittertape soll für jede(n) anwendbar sein und bei vielen Beschwerden helfen. Doch stimmt das wirklich?
Was ist Gittertape?
Gittertape wird auch Gitterpflaster, Aku-Tape oder cross tape genannt. Es besteht aus einem wasserfesten Gewebe, dass gitterförmig angeordnet wird und einem hautfreundlichen Acrylkleber. Die Methode stammt ursprünglich aus Asien und wird vor allem in der Schmerztherapie und Alternativmedizin verwendet.
Manchmal scheint es, als würden Gittertapes von der Haut angezogen werden oder wie von selbst den richtigen Platz finden. Die Kinesiologie führt dieses Phänomen auf gestörte Energieleitbahnen zurück, die elektrische Spannungsveränderungen hervorrufen. Ein Grund dafür könnte aber auch die geringe, aber messbare elektrische Spannung der Haut sein, die zu einer statischen Anziehung führt
Je nach Anwendungsbereich gibt es verschiedene Gittertape-Größen. Im Gesicht werden etwa kleinere Gitterpflaster mit nur wenigen Zentimetern eingesetzt, für Rückenschmerzen oder Gelenkprobleme gibt es dagegen besonders große Varianten.
Die Farben von Cross Tapes werden in der Regel auf die Haut abgestimmt, sodass sie möglichst unbemerkt über mehrere Tage hinweg getragen werden können.
Wofür wird Gittertape eingesetzt?
Inzwischen gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete für Gittertape. Am häufigsten kommt es in der Schmerztherapie zum Einsatz, etwa bei Muskelverspannungen. Zusätzlich wird es zur Behandlung von Narben und zum Reduzieren von Falten empfohlen. Auch bei Juckreiz durch Mückenstiche werden cross tapes teilweise eingesetzt.
Mögliche Anwendungsmöglichkeiten von Gitterpflastern sind unter anderem:
Rückenschmerzen
Kopfschmerzen und Migräne
Nackenverspannungen
Gelenkbeschwerden
Kiefergelenkschmerzen
Tennisarm
Narben
Stirnfalten
Insektenstiche
bei offenen Wunden
auf den Schleimhäuten
bei allergischen oder entzündlichen Hautreaktionen
bei einer Pflasterunverträglichkeit oder Latexallergie
cross tape Wirkung: Wie funktionieren Gitterpflaster?
Gittertape ist, anders als Kinesio-Tape, nicht elastisch. Wird es auf eine Stelle geklebt, kann sich die Haut also nicht mitdehnen. Die dabei verursachten mikroskopischen Hautverschiebungen sollen Blut- und Energiefluss anregen und damit den Selbstheilungsprozess des Körpers aktivieren. Einige Erfahrungsberichte und Fallstudien weisen auch auf einen Effekt hin, etwa bei Muskelverspannung und Schmerzen. Allerdings fehlen hochwertige, klinische Untersuchungen, die eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus, belegen können.
Gitterpflaster Anleitung: Wie werden cross tapes geklebt?
Die Gittertape-Anwendung ist einfach und kann auch von Laien zuhause durchgeführt werden. Das Pflaster wird direkt auf die betroffene Stelle, zum Beispiel Schmerzpunkte, Triggerpunkte oder Akupunkturpunkte, aufgeklebt. Diese sollte sauber und trocken sein. Achten Sie außerdem darauf, dass das Gittertape faltenfrei ist und drücken Sie es leicht fest. Dort sollte es jetzt mehrere Tage verbleiben.
Wie lange sollten Sie das Gittertape anwenden?
Gitterpflaster sollten mehrere Tage angewandt werden, ohne Ihren Alltag zu beeinträchtigen. Da sie wasserfest sind, können Sie damit wie gewohnt duschen, baden oder schwimmen. Je nach Hauttyp oder Aktivität halten cross tapes bis zu einer Woche. Danach können sie erneuert werden, sofern die Beschwerden noch nicht nachgelassen haben.
Gittertape und andere Methoden im Vergleich
Die Methode der cross tapes stammt aus Asien und geht auf Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin zurück. Oft werden Gitterpflaster deshalb als Alternative für Akupunktur bezeichnet. Doch stimmt das wirklich oder sind die klassischen Wege doch besser zur Behandlung Ihrer Beschwerden geeignet? In dieser Tabelle vergleichen wir Cross Tapes, Akupunktur, Akupressur, Moxibustion und Schröpfen.
Methode | Invasiv? | Geeignet für … | Vorteile | Wissenschaftliche Evidenz |
Cross Tapes | Nein | Schmerzempfindliche Personen, Kinder | Schmerzfrei, hautfreundlich, einfache Anwendung | Schwache Studienlage |
Akupunktur | Ja | Chronische Schmerzen, Migräne, TCM-Anwenderungen | Breite Einsatzgebiete, WHO-anerkannt | Gut belegt für bestimmte Indikationen |
Akupressur | Nein | Selbstbehandlung bei Alltagsbeschwerden | Ohne Hilfsmittel möglich, mobil einsetzbar | Uneinheitlich belegt |
Moxibustion | Nein | Kältegefühl, Erschöpfung, TCM-Anwendungen | Angenehme Wärme, stärkend | Kaum evidenzbasierte Studien |
Schröpfen | Nein | Muskelverspannungen, Durchblutungsstörungen | Rasche Effekte, beliebt in Physiotherapie | einzelne Hinweise auf Wirksamkeit |