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Gittertape: Was bringen Cross Tape oder Gitterpflaster?

Von: Elisabeth Maußner

Veröffentlicht: 02.06.2025

Lesezeit: 3 Min.

Tipps | Mein Körper | Behandlung

Frau von hinten mit hochgesteckten Haaren. Auf der rechten Schulter klebt ein Gittertape gegen Schulterschmerzen.
Gittertape wird direkt auf Schmerzpunkte, Triggerpunkte oder Akupunkturpunkte aufgeklebt. | © Erstellt mit DALL·E

Akupunktur ohne Nadeln, die Sie zuhause selber durchführen können – Gittertape soll für jede(n) anwendbar sein und bei vielen Beschwerden helfen. Doch stimmt das wirklich?

Was ist Gittertape?

Gittertape wird auch Gitterpflaster, Aku-Tape oder cross tape genannt. Es besteht aus einem wasserfesten Gewebe, dass gitterförmig angeordnet wird und einem hautfreundlichen Acrylkleber. Die Methode stammt ursprünglich aus Asien und wird vor allem in der Schmerztherapie und Alternativmedizin verwendet.

Besondere Anziehung von cross tapes

Manchmal scheint es, als würden Gittertapes von der Haut angezogen werden oder wie von selbst den richtigen Platz finden. Die Kinesiologie führt dieses Phänomen auf gestörte Energieleitbahnen zurück, die elektrische Spannungsveränderungen hervorrufen. Ein Grund dafür könnte aber auch die geringe, aber messbare elektrische Spannung der Haut sein, die zu einer statischen Anziehung führt

Je nach Anwendungsbereich gibt es verschiedene Gittertape-Größen. Im Gesicht werden etwa kleinere Gitterpflaster mit nur wenigen Zentimetern eingesetzt, für Rückenschmerzen oder Gelenkprobleme gibt es dagegen besonders große Varianten.

Die Farben von Cross Tapes werden in der Regel auf die Haut abgestimmt, sodass sie möglichst unbemerkt über mehrere Tage hinweg getragen werden können.

Wofür wird Gittertape eingesetzt?

Inzwischen gibt es zahlreiche Anwendungsgebiete für Gittertape. Am häufigsten kommt es in der Schmerztherapie zum Einsatz, etwa bei Muskelverspannungen. Zusätzlich wird es zur Behandlung von Narben und zum Reduzieren von Falten empfohlen. Auch bei Juckreiz durch Mückenstiche werden cross tapes teilweise eingesetzt.

Mögliche Anwendungsmöglichkeiten von Gitterpflastern sind unter anderem:

  • Rückenschmerzen

  • Kopfschmerzen und Migräne

  • Nackenverspannungen

  • Gelenkbeschwerden

  • Kiefergelenkschmerzen

  • Tennisarm

  • Fersensporn

  • Narben

  • Stirnfalten

  • Insektenstiche

Achtung: Gittertape sollte nicht eingesetzt werden
  • bei offenen Wunden

  • auf den Schleimhäuten

  • bei allergischen oder entzündlichen Hautreaktionen

  • bei einer Pflasterunverträglichkeit oder Latexallergie

cross tape Wirkung: Wie funktionieren Gitterpflaster?

Gittertape ist, anders als Kinesio-Tape, nicht elastisch. Wird es auf eine Stelle geklebt, kann sich die Haut also nicht mitdehnen. Die dabei verursachten mikroskopischen Hautverschiebungen sollen Blut- und Energiefluss anregen und damit den Selbstheilungsprozess des Körpers aktivieren. Einige Erfahrungsberichte und Fallstudien weisen auch auf einen Effekt hin, etwa bei Muskelverspannung und Schmerzen. Allerdings fehlen hochwertige, klinische Untersuchungen, die eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus, belegen können.

Gitterpflaster Anleitung: Wie werden cross tapes geklebt?

Die Gittertape-Anwendung ist einfach und kann auch von Laien zuhause durchgeführt werden. Das Pflaster wird direkt auf die betroffene Stelle, zum Beispiel Schmerzpunkte, Triggerpunkte oder Akupunkturpunkte, aufgeklebt. Diese sollte sauber und trocken sein. Achten Sie außerdem darauf, dass das Gittertape faltenfrei ist und drücken Sie es leicht fest. Dort sollte es jetzt mehrere Tage verbleiben.

Wie lange sollten Sie das Gittertape anwenden?

Gitterpflaster sollten mehrere Tage angewandt werden, ohne Ihren Alltag zu beeinträchtigen. Da sie wasserfest sind, können Sie damit wie gewohnt duschen, baden oder schwimmen. Je nach Hauttyp oder Aktivität halten cross tapes bis zu einer Woche. Danach können sie erneuert werden, sofern die Beschwerden noch nicht nachgelassen haben.

Gittertape und andere Methoden im Vergleich

Die Methode der cross tapes stammt aus Asien und geht auf Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin zurück. Oft werden Gitterpflaster deshalb als Alternative für Akupunktur bezeichnet. Doch stimmt das wirklich oder sind die klassischen Wege doch besser zur Behandlung Ihrer Beschwerden geeignet? In dieser Tabelle vergleichen wir Cross Tapes, Akupunktur, Akupressur, Moxibustion und Schröpfen.

Methode

Invasiv?

Geeignet für …

Vorteile

Wissenschaftliche Evidenz

Cross Tapes

Nein

Schmerzempfindliche Personen, Kinder

Schmerzfrei, hautfreundlich, einfache Anwendung

Schwache Studienlage

Akupunktur

Ja

Chronische Schmerzen, Migräne, TCM-Anwenderungen

Breite Einsatzgebiete, WHO-anerkannt

Gut belegt für bestimmte Indikationen

Akupressur

Nein

Selbstbehandlung bei Alltagsbeschwerden

Ohne Hilfsmittel möglich, mobil einsetzbar

Uneinheitlich belegt

Moxibustion

Nein

Kältegefühl, Erschöpfung, TCM-Anwendungen

Angenehme Wärme, stärkend

Kaum evidenzbasierte Studien

Schröpfen

Nein

Muskelverspannungen, Durchblutungsstörungen

Rasche Effekte, beliebt in Physiotherapie

einzelne Hinweise auf Wirksamkeit

Autoreninformation

Elisabeth Maußner, Medizinische Redakteurin

Elisabeth Maußner

Medizinische Redakteurin

Elisabeth Maußner ist studierte Journalistin und schreibt bei der ärzte.de MediService GmbH & Co. KG seit 2017 zu medizinischen Themen. Ihr Ziel: komplexe Zusammenhänge und wissenschaftliche Hintergründe einfach und für jeden verständlich auszudrücken. Die erfahrene Autorin hat bereits über 400 Artikel zu Gesundheits- und Medizinthemen verfasst, die u.a. auf aerzte.de, sanego.de und arzttermine.de veröffentlicht wurden.

Außerdem durfte sie Erfahrung beim Radio und beim Produzieren von Videos sammeln.

Persönlich interessiert sie sich insbesondere für Kinder- und Frauengesundheit, eine ausgewogene, intuitive Ernährung und die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

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