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Treppenlift-Förderung: Zuschüsse im Überblick

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 21.01.2025

Lesezeit: 5 Min.

Krankenkasse | Patientenwissen | Krankheiten

Eine ältere Person nutzt einen beige-farbenen Treppenlift. Dieser fährt auf einer Schiene entlang einer mit Teppich ausgelegten Treppe, in einem hellen Innenraum mit weißem Treppengeländer.
Treppenlifte können im Alter eine enorme Hilfe sein und Menschen dabei helfen, selbstständig zu bleiben. | © Daisy Daisy - stock.adobe.com

Ein Treppenlift ist weit mehr als nur eine technische Lösung – er ist ein Schlüssel zur Freiheit. Schließlich ermöglicht er Menschen mit eingeschränkter Mobilität selbstständig und sicher im eigenen Zuhause zu bleiben. Treppenstufen werden damit nicht mehr zur schmerzhaften Herausforderung, sondern zur leicht überwindbaren Strecke. Die Kosten von mehreren tausend Euro können zwar abschreckend wirken, aber keine Sorge, es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten, die den Traum vom barrierefreien Leben greifbar machen: von Zuschüssen der Pflegekasse über staatliche Programme bis hin zu regionalen Initiativen, die sich für Barrierereduzierung einsetzen.

Attraktive Pflegekassenzuschüsse: bis zu 16.720 Euro für ein barrierefreies Leben

Die wohl wichtigste Anlaufstelle für finanzielle Unterstützung bei einem Treppenlift ist die Pflegekasse. Eine vollständige Kostenübernahme erhalten Sie hier zwar nicht, aber bereits ab Pflegegrad 1 besteht die Möglichkeit, einen Zuschuss von bis zu 4.180 Euro für sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen zu erhalten. Bemerkenswert ist, dass die Höhe dieses Zuschusses nicht von dem Pflegegrad abhängt. Die Voraussetzung für die Unterstützung beim Kauf eines Treppenlifts ist lediglich ein anerkannter Pflegegrad – unabhängig davon, welche Stufe vorliegt. Besonders vorteilhaft ist die Regelung für Haushalte, in denen mehrere pflegebedürftige Personen leben: Hier können die Zuschüsse kombiniert werden, sodass insgesamt bis zu 16.720 Euro bereitgestellt werden. Diese Mittel können entscheidend dazu beitragen, die Anschaffung eines Treppenlifts oder anderer barrierefreier Anpassungen finanziell zu stemmen und den Alltag spürbar zu erleichtern.

Tipp

Wenn Pflegebedürftige in der Vergangenheit bereits von der Pflegekasse einen Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen erhalten haben, lohnt es sich, bei einer veränderten Pflegesituation einen erneuten Anspruch auf einen Zuschuss zu prüfen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn nun ein Treppenlift erforderlich wird. Wichtige Voraussetzung: Reichen Sie den Kostenvoranschlag für die Anschaffung und den Einbau des Treppenlifts unbedingt vor Beginn der Maßnahme bei Ihrer Pflegekasse ein und warten Sie die Bewilligung ab. Andernfalls riskieren Sie, die Kosten selbst tragen zu müssen.

Ein weiteres Förderinstrument ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Zuschüsse gibt es hier zwar derzeit nicht mehr, aber im Rahmen des Programms „Altersgerecht Umbauen“ stehen zinsgünstige Kredite für barrierefreie Umbaumaßnahmen, einschließlich der Installation eines Treppenlifts, bereit.

Was ändert sich 2025 an der KfW-Förderung?

Bei der KfW-Förderung für Treppenlifte und Aufzüge gibt es gravierende Änderungen. Der Investitionszuschuss 455-B (Barrierereduzierung) ist seit Anfang 2025 nicht mehr verfügbar. Bereits eingereichte vollständige Anträge werden noch bearbeitet, jedoch können keine neuen Anträge mehr gestellt werden.

Die KfW stellt aber weiterhin zinsgünstige Kredite für barrierefreie Umbaumaßnahmen wie den Einbau eines Treppenlifts bereit. Mit dem Förderkredit „Altersgerecht Umbauen“ können bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit finanziert werden, wobei der effektive Jahreszins bei 2,51 Prozent beginnt.

Das sind die förderfähigen Maßnahmen:

  • Einbau oder Nachrüstung von Aufzugsanlagen

  • Installation von Senkrechtliften oder Homeliften

  • Einbau von Hebeliften oder Deckenliften

  • Installation von Plattformliften

  • Optimierung von Treppen, wie z. B. die Anbringung zusätzlicher Handläufe

Die Förderung steht allen offen, die ihre Wohnung barrierefreier gestalten möchten, unabhängig vom Alter oder Grad der Behinderung. Der Kredit kann zudem für den Erwerb von bereits barrierereduziert umgebauten Wohnraum genutzt werden. Die Vergabe der Fördermittel hängt allerdings von der Verfügbarkeit der Haushaltsmittel ab und es besteht kein rechtlicher Anspruch auf die Förderung.

Informieren Sie sich auch über regionale Investitionszuschüsse - das lohnt sich!

Zusätzlich zur KfW-Förderung bieten viele Bundesländer eigene Förderprogramme für barrierefreie und wohnumfeldverbessernde Umbauten, einschließlich Treppenlifte und Aufzüge, an. Diese regionalen Förderungen können sich in Höhe, Bedingungen und Zielgruppe unterscheiden. Beispielsweise gibt es in einigen Ländern spezielle Zuschüsse für Senioren und Seniorinnen oder Menschen mit Behinderungen.

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Weitere Unterstützungsmöglichkeiten für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen bieten die Berufsgenossenschaften, die nach einem Arbeitsunfall die Kosten für einen Treppenlift übernehmen können. Genau wie die Unfallversicherung sowie die Agentur für Arbeit, wenn der Lift zur beruflichen Wiedereingliederung notwendig ist. Für Menschen, die weder von diesen noch anderen Kostenträgern Unterstützung erhalten und deren finanzielle Situation schwierig ist, kann auch das Sozialamt eine Möglichkeit sein.

Gut zu wissen: Auch gebrauchte Treppenlifte können gefördert werden. Hier gilt es aber, sich bei den jeweiligen Förderprogrammen gut über die Voraussetzungen zu informieren.

Fazit

Die Anschaffung eines Treppenlifts stellt für viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine enorme Erleichterung im Alltag dar. Die Kosten sind zwar nicht zu unterschätzen, dennoch gibt es eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten, die den Weg zu einem barrierefreien Zuhause erleichtern. Von Pflegekassenzuschüsse über staatliche Programme bis hin zu regionalen Initiativen – die finanzielle Belastung für den Kauf muss nicht allein getragen werden. Wer die richtigen Anlaufstellen kennt und sich gründlich informiert, kann von den zahlreichen Förderungen profitieren und so den Alltag spürbar verbessern. Doch Vorsicht: die Förderlandschaft kann sich sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene schnell ändern. Informieren Sie sich am besten bei Verbraucherzentralen oder Pflegestützpunkten. Hier finden Sie auch Hilfe bei der Beantragung. Übrigens: Die Hersteller von Treppenliften bieten ebenfalls oft eine ausführliche Beratung zu Finanzierungsmöglichkeiten an.

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Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit einem externen Redakteur/einer externen Redakteurin als Gastautor:in.