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Wie finde ich verlässliche Gesundheitsinformationen im Internet? Tipps für die sichere Online-Recherche

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 26.05.2025

Lesezeit: 4 Min.

Tipps | Vorsorge | Patientenwissen

Symbolbild für Online-Recherche: Hand hält Smartphone, aus dem eine Suchleiste mit Lupe aufsteigt, vor digitalem Netzwerk-Hintergrund – steht für die Suche nach verlässlichen Gesundheitsinformationen im Internet.
Mit diesen Tipps finden Sie seriöse Quellen und verlässliche Gesundheitsinformationen im Internet. | © stock.adobe.com - TIMDAVIDCOLLECTION

Ob plötzlich auftretende Symptome, Fragen zu einer Diagnose oder Unsicherheit bei einer Therapieentscheidung – oft führt der erste Weg zur Information ins Internet. Die Suchmaschinen liefern in Sekundenschnelle unzählige Treffer. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Viele Inhalte sind veraltet, ungenau oder nicht wissenschaftlich belegt. Zwischen fundierten Ratgebern und irreführenden Erfahrungsberichten ist eine klare Einordnung oft schwierig.

Gerade bei Gesundheitsthemen ist es wichtig, nur auf nachweislich geprüfte Informationen zu vertrauen. Der folgende Beitrag zeigt, wie sich verlässliche Gesundheitsinformationen im Internet erkennen lassen, welche Kriterien bei der Recherche helfen – und weshalb Sichtbarkeit im Netz nicht automatisch mit Qualität gleichzusetzen ist.

Sichtbarkeit ist nicht gleich Qualität

Dass Gesundheitsinformationen im Internet leicht auffindbar sind, bedeutet nicht automatisch, dass sie auch qualitativ hochwertig und verlässlich sind. Wie weit oben eine Webseite erscheint, hängt unter anderem von gezielter Suchmaschinenoptimierung (SEO) ab – nicht zwangsläufig von inhaltlicher Qualität.

Seriöse Anbieter von Gesundheitsinformationen müssen deshalb nicht nur auf fachlich korrekte, verständliche und aktuelle Inhalte achten, sondern auch auf die Sichtbarkeit. Professionelle Agenturen und SEO Freelancer unterstützen Gesundheitsportale dabei, ihre Inhalte sowohl suchmaschinenfreundlich als auch inhaltlich hochwertig aufzubereiten. So können seriöse Informationen besser gefunden werden, ohne die medizinische Qualität zu kompromittieren.

Auf die Quelle kommt es an

Die Vertrauenswürdigkeit von Gesundheitsinformationen hängt maßgeblich von der Quelle ab. Verlässliche Informationen stammen in der Regel von wissenschaftlich anerkannten Stellen wie dem RKI, der BZgA oder anderen offiziellen Gesundheitsinstitutionen. Auch Universitätskliniken, Fachgesellschaften und Krankenkassen bieten geprüfte und aktuelle Informationen.

Wichtig ist, transparente Quellen zu nutzen: Es sollte klar ersichtlich sein, wer die Inhalte erstellt hat und welche Qualifikationen dahinterstehen. Webseiten, die keine Angaben zu Autoren und Autorinnen, medizinischer Prüfung oder Finanzierung machen, sind mit Vorsicht zu genießen.

Besondere Skepsis ist bei kommerziellen Seiten angebracht, die vor allem Produkte verkaufen oder Heilversprechen ohne wissenschaftliche Basis verbreiten. In der Online-Recherche empfiehlt es sich deshalb, immer auf Quellen mit nachvollziehbarer medizinischer Expertise und seriöser Darstellung zu vertrauen.

Impressum und Autorenschaft checken

Ein klar erkennbares Impressum zählt zu den wichtigsten Merkmalen vertrauenswürdiger Gesundheitsseiten. Es gibt Auskunft darüber, wer für die Inhalte verantwortlich ist und ermöglicht es, die Glaubwürdigkeit der Seite besser einzuschätzen. Ebenso wichtig sind Angaben zu den Autoren und Autorinnen der Beiträge: Idealerweise sollten medizinische Inhalte von Fachärzten oder Fachärztinnen, Wissenschaftlern bzw. Wissenschaftlerinnen oder anderen qualifizierten Experten bzw. Expertinnen verfasst oder zumindest geprüft werden.

Darüber hinaus sind Informationen zur Aktualität der Inhalte relevant, denn medizinisches Wissen entwickelt sich ständig weiter. Seiten, die deutlich machen, wann ein Artikel zuletzt überprüft oder aktualisiert wurde, zeigen, dass sie Wert auf Genauigkeit und Verlässlichkeit legen.

Fehlt ein Impressum oder bleiben Angaben zur Autorenschaft und Quellen unveröffentlicht, sollte die Qualität der Informationen kritisch hinterfragt werden.

Vorsicht bei Heilsversprechen und reißerischen Überschriften

Gesundheitsinformationen mit reißerischen Überschriften oder übertriebenen Heilsversprechen sind oft ein Warnsignal. Aussagen wie „Wunderheilung garantiert“, „Geheimtipps, die Ärzte verschweigen“ oder „sensationelle Entdeckung“ klingen verlockend, entbehren jedoch häufig einer fundierten medizinischen Grundlage. Solche Inhalte sind meist darauf ausgelegt, Aufmerksamkeit zu erzeugen und können zu falschen Erwartungen oder sogar gesundheitlichen Risiken führen.

Seriöse Quellen verwenden eine sachliche und ausgewogene Sprache. Sie weisen auf Chancen und mögliche Risiken einer Behandlung hin und vermeiden unrealistische Versprechen. Deshalb ist es ratsam, bei solch auffälligen Formulierungen besonders kritisch zu sein und die Angaben sorgfältig zu überprüfen.

Auf Gütesiegel achten

Gütesiegel und Zertifizierungen können eine wichtige Orientierungshilfe bei der Bewertung von Gesundheitswebseiten sein. Sie zeigen an, dass eine Website Standards wie Transparenz, Datenschutz und medizinische Prüfung erfüllt. Bekannte Zertifikate wie der HONcode (Health On the Net Foundation) oder das afgis-Qualitätslogo werden nur an Webseiten vergeben, die strenge Kriterien und regelmäßige Kontrollen durchlaufen.

Solche Siegel geben Nutzern und Nutzerinnen zusätzliche Sicherheit, dass die dargestellten Informationen verlässlich sind und professionell betreut werden. Dennoch sollte ein Gütesiegel immer als ein Baustein unter mehreren Qualitätsmerkmalen betrachtet werden. Auch ohne offizielle Zertifizierung kann eine Website seriöse Inhalte bieten, wenn sie transparent arbeitet, die Quellen offenlegt und medizinische Fachkompetenz sichtbar macht.

Verschiedene Quellen überprüfen

Eine einzige Informationsquelle reicht selten aus, um komplexe Gesundheitsfragen umfassend und verlässlich zu beantworten. Es ist ratsam, die gefundenen Informationen mit anderen unabhängigen Quellen zu vergleichen. So lassen sich Widersprüche erkennen und die Glaubwürdigkeit der Inhalte besser einschätzen.

Unabhängige Fachportale, offizielle Gesundheitsbehörden und wissenschaftliche Publikationen bieten oft unterschiedliche Blickwinkel auf ein Thema. Werden zentrale Aussagen von mehreren seriösen Quellen bestätigt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um verlässliche Informationen handelt.

Darüber hinaus kann der Abgleich verschiedener Quellen helfen, Falschinformationen, Übertreibungen oder nicht belegte Behauptungen zu entlarven. Gerade bei medizinischen Entscheidungen ist es daher sinnvoll, nicht nur auf eine einzige Webseite zu vertrauen, sondern mehrere geprüfte Informationen einzuholen.

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