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Keine Kassenleistung: So finanzieren Sie private OPs

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 10.09.2024

Lesezeit: 5 Min.

Mein Körper | Tipps | Krankenkasse

Ein Arzt in einem weißen Kittel benutzt einen Taschenrechner am Schreibtisch, während ein Stethoskop auf einem Notizbuch neben einem Laptop liegt. Symbolisiert medizinische Büroarbeit und finanzielle Planung.
Die Kosten für medizinisch-ästhetischen Eingriffe werden von den gesetzlichen Krankenkassen oft nicht übernommen. Eine Finanzierung privater Operationen kann eine Lösung für Patienten und Patientinnen darstellen. | © stock.adobe.com - NIKCOA

Schönheitsoperationen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, doch die Kosten für diese medizinisch-ästhetischen Eingriffe werden von den gesetzlichen Krankenkassen oft nicht übernommen. Eine Finanzierung privater Operationen ermöglicht es Patienten und Patientinnen dennoch, sich ihren Wunsch nach einer Veränderung des Aussehens zu erfüllen. So lassen sich verschiedenste Behandlungen realisieren, von der Nasenkorrektur über die Brustvergrößerung bis hin zur Bauchdeckenstraffung.

Schönheits-OPs: Wann übernehmen Krankenkassen die Kosten?

Eine Kostenübernahme der Krankenkasse für Schönheitsoperationen ist nur dann möglich, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin stellt dies in Untersuchungen mit dem Patienten oder der Patientin fest und dokumentiert die Gründe für den Eingriff. Bei psychologischen Ursachen, die eine Operation rechtfertigen könnten, gibt die Krankenkasse häufig ein eigenes Gutachten in Auftrag, um die Notwendigkeit zu prüfen.

Beispielsweise kann eine Brustvergrößerung von der Krankenkasse bezahlt werden, wenn sie einen rekonstruktiven Charakter nach einer Krebserkrankung hat. Eine reine ästhetische Unzufriedenheit mit dem eigenen Körperbild reicht jedoch nicht aus, um eine Kostenübernahme zu erwirken. Ähnlich verhält es sich bei Straffungsoperationen nach starkem Gewichtsverlust: Hier ist eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse eher möglich als bei einer altersbedingten Bindegewebsschwäche.

Patienten und Patientinnen, die eine Schönheitsoperation in Erwägung ziehen, sollten die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse im Beratungsgespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin abklären. Dabei wird geklärt, ob die medizinische Notwendigkeit gegeben ist und welche Unterlagen für einen Antrag auf Kostenübernahme erforderlich sind.

Medizinische Indikationen für eine Kostenübernahme

Es gibt verschiedene medizinische Gründe, die eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse rechtfertigen können. Hierzu zählen beispielsweise:

  • funktionelle Beeinträchtigungen (z.B. Sehbehinderung durch hängende Augenlider)

  • chronische Schmerzen oder Beschwerden (z.B. Rückenschmerzen durch zu große Brüste)

  • angeborene Fehlbildungen (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) Folgen von Unfällen oder Verbrennungen

  • massive Asymmetrien, die zu psychischen Belastungen führen

In diesen Fällen muss der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin die medizinische Notwendigkeit ausführlich dokumentieren und begründen. Je detaillierter dies ausfällt, desto höher sind die Chancen auf eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Der Antragsprozess bei der Krankenkasse

Um eine Kostenübernahme für eine Schönheitsoperation zu beantragen, müssen Patienten und Patientinnen in der Regel folgende Schritte durchlaufen:

  1. ärztliche Untersuchung und Feststellung der medizinischen Notwendigkeit

  2. Erstellung eines detaillierten Kostenvoranschlags durch den behandelnden Arzt bzw. die behandelnde Ärztin

  3. Einreichung des Antrags auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse

  4. Prüfung des Antrags durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK)

  5. Entscheidung der Krankenkasse über die Kostenübernahme

Während des gesamten Prozesses sollte sich eng mit dem Arzt bzw. der Ärztin abgestimmt und bei Bedarf Rücksprache mit der Krankenkasse gehalten werden. So können eventuelle Rückfragen oder zusätzlich benötigte Unterlagen zeitnah bearbeitet werden.

Private Operationen finanzieren: Optionen für Patienten

Wenn die Kosten für eine Schönheitsoperation nicht vollständig aus eigener Tasche bezahlt werden können, stehen Patienten und Patientinnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Mit einem digitalen Sofortkredit lassen sich die anfallenden Ausgaben für eine Schönheitsoperation auf einen längeren Zeitraum verteilen. Hierbei empfiehlt es sich, die Konditionen genau zu prüfen und auf eine sichere Arbeitsplatzsituation, moderate Zinsen sowie angemessene monatliche Raten zu achten.

Eine weitere Alternative sind spezielle Finanzierungsdienste für OPs. Diese ermöglichen eine unkomplizierte Abwicklung direkt über den behandelnden Arzt  bzw. die behandelnde Ärztin und eine zügige Bereitstellung der Mittel bereits ab geringen Summen. Voraussetzung dafür sind in der Regel eine gute Bonität, ein fester Wohnsitz und ein Konto in Deutschland sowie regelmäßige Einkünfte. Im Vergleich zu herkömmlichen Krediten bieten solche Anbieter:innen jedoch meist weniger Spielraum bei Kreditrahmen, vorzeitiger Rückzahlung oder Aussetzung der Raten.

Vergleich verschiedener Finanzierungsmodelle

Bei der Suche nach der passenden Finanzierung für eine Schönheitsoperation sollten Patienten und Patientinnen verschiedene Modelle in Betracht ziehen und vergleichen:

  • klassischer Ratenkredit bei einer Bank

  • spezielle OP-Finanzierung über Dienstleister

  • Kreditkarten mit Ratenzahlungsoption

  • persönliches Darlehen von Familie oder Freunden

  • Teilzahlungsvereinbarung direkt mit der Klinik oder dem Arzt bzw. der Ärztin

Jedes dieser Modelle hat Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten. Faktoren wie Zinssatz, Laufzeit, Flexibilität bei der Rückzahlung und eventuelle versteckte Kosten spielen dabei eine wichtige Rolle.

Risiken und Absicherung bei der OP-Finanzierung

Bei der Finanzierung einer Schönheitsoperation sollten Patienten und Patientinnen auch mögliche Risiken berücksichtigen und sich entsprechend absichern. Dazu gehören:

  • Arbeitslosigkeit oder Einkommensausfall während der Rückzahlungsphase

  • unerwartete Komplikationen, die zusätzliche Kosten verursachen können

  • langfristige gesundheitliche Folgen, die die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen könnten

Es ist ratsam, eine Versicherung für den Fall von Komplikationen abzuschließen und die Möglichkeit einer Ratenpause oder Stundung im Finanzierungsvertrag zu prüfen. Auch eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Belastbarkeit ist unerlässlich, um langfristige Probleme zu vermeiden. Bei der Wahl der Finanzierung sollten Patienten und Patientinnen auch mögliche Nebenwirkungen der Operation berücksichtigen und diese in ihre Entscheidung einbeziehen.

Langfristige Planung und Budgetierung

Eine Schönheitsoperation ist oft eine kostspielige Angelegenheit, die sorgfältige finanzielle Planung erfordert. Patienten und Patientinnen sollten nicht nur die unmittelbaren Kosten der Operation berücksichtigen, sondern auch langfristige Aspekte einbeziehen:

  • eventuelle Folgekosten für Nachbehandlungen oder Kontrolluntersuchungen

  • Kosten für Medikamente oder Pflegeprodukte nach der OP

  • mögliche Ausfallzeiten am Arbeitsplatz und damit verbundene Einkommensverluste

  • langfristige Pflege und Erhaltung des Operationsergebnisses

Ein separates Sparkonto für diese Zwecke einzurichten und regelmäßig einen festen Betrag zurückzulegen, hilft dabei, unerwartete Ausgaben besser abzufedern, ohne die laufende Finanzierung zu gefährden.

Fazit

Die Finanzierung einer Schönheitsoperation auf Raten kann für viele Betroffene eine Möglichkeit sein, sich den Wunsch eines veränderten Aussehens zu erfüllen, wenn die Krankenkasse die Behandlungskosten nicht übernimmt. Ob mit einem herkömmlichen Kredit oder über spezialisierte Anbieter:innen - die Kosten für die OP lassen sich in monatlichen Raten zurückzahlen und somit auf einen längeren Zeitraum verteilen. Allerdings sollte eine Finanzierungsoption für eine Schönheits-OP gut durchdacht sein. Patienten und Patientinnen sollten ehrlich prüfen, ob ihr Einkommen auch langfristig stabil genug ist, um die monatlichen Raten zuverlässig bedienen zu können und die Konditionen der Finanzierung genau unter die Lupe nehmen.

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Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit einem externen Redakteur/einer externen Redakteurin als Gastautor:in.