Immer wieder kommen die Schulterschmerzen, werden stärker und belasten den Alltag, bis Betroffene schließlich zum Arzt bzw. zur Ärztin gehen. Vor der Diagnose Omarthrose, also Schulterarthrose, haben Patienten und Patientinnen oft mehrere Monate oder Jahre Beschwerden. Dabei können Physiotherapie und das richtige Verhalten viel dazu beitragen, die Verschleißerscheinungen aufzuhalten.
Was ist Omarthrose?
Arthrose ist eine Verschleißerscheinung der Gelenke. Bei einer Omarthrose betrifft diese das Schultergelenk. Normalerweise sind der Oberarmkopf und die Pfanne von einer schützenden Knorpelschicht überzogen. Sie sorgt dafür, dass die beiden bei Bewegungen nicht aneinanderreiben. Ist sie jedoch geschädigt, kommt es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Es entsteht eine Schulterarthrose.
Ursachen für Arthrose in der Schulter
Da Schulterarthrose eine Verschleißerscheinung ist, geht ihr meist eine große Belastung voraus. Grund dafür kann etwa ein Unfall, eine wiederkehrende Tätigkeit oder auch ein Problem mit der Hals-Wirbelsäule sein.
Arthrosen im Schultergelenk resultieren in der Regel aus:
Fehlstellungen (Humero-Glenoidal, Acromioclavicular oder Sternoclaviculargelenkgelenk)
HWS-Diagnosen
Traumata (post-traumatisch)
übermäßigem Training mit Hand-Faustschluss
wiederkehrende Arbeiten mit Druck und Schub der Arme.
Schulterarthrose Symptome: So äußert sie sich
Das überwiegende Symptom bei Arthrose in der Schulter sind Schulterschmerzen. Die Beschwerden treten vor allem bei Belastung auf sowie nach oder in einer Ruhephase. Betroffene berichten etwa von Anlaufschwierigkeiten und Morgensteifigkeit nach dem Aufstehen. Anschließend lassen die Schmerzen nach, nur um abends im Bett verstärkt aufzutreten.
Typische Symptome sind:
Der Anlaufschmerz
Die Morgensteifigkeit
Der Belastungsschmerz
Der nächtliche Ruheschmerz nach Belastung am Tag zuvor
Manche Patienten und Patientinnen berichten auch von deutlich hörbarem Knirschen oder Knacken. Schreitet die Arthrose weiter voran, kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen. Gerade das Greifen nach oben oder hinten sowie Wurfbewegungen können sehr schmerzhaft werden. Sollten Sie diese Beschwerden bei sich bemerken, sprechen Sie am besten frühzeitig mit einem Arzt oder einer Ärztin. Mit der richtigen Behandlung kann das Schultergelenk oft erhalten bleiben. Eine Operation und ein künstliches Schultergelenk sind erst bei einem starken Voranschreiten der Krankheit nötig.
Physiotherapie bei Schulterarthrose
Physiotherapie kann entscheidend zur Schmerzlinderung, Verbesserung des Gelenkspiels und Optimierung der Schulterumgebenden Muskulatur beitragen. Wichtig ist die richtige Reihenfolge der Maßnahmen nach meinem Kiesling-Konzept.
Tipps für den Alltag mit Schulterarthrose
Aus meiner langjährigen Berufserfahrung ist es wichtig bei einer Omarthrose, die Aktivitäten im täglichen Leben in physiotherapeutische Übungen zu wandeln. Bestimmte Bewegungen wie der Faustschluss können durch einfach Tricks vermieden werden. Das entlastet das Schultergelenk und kann Beschwerden verbessern. So kann beispielsweise der Einkaufsbeutel mit offener Hand und einer Befestigung am Unterarm getragen werden, um den Faustschluss zu umgehen.
Faustschluss und Schulterarthorse
Der Faustschluss drückt den Oberarmkopf kräftig unter das Pfannendach und komprimiert dort Rotatorenmanschette und Schleimbeutel.
Auch bestimmte Haltungen zur Entlastung können im Alltag einen großen Unterschied machen. Möglich sind diese etwa im Sitzen oder im Liegen.
Wunderbar entlastend für das Schultergelenk ist folgende Lagerung:
Zur Mobilisation empfehle ich die Rückenlage, da dann das Schulterblatt fixiert ist und die Kapseldehnung wirklich im Gelenk ankommt.
Sollten Sie Schmerzen haben, ist außerdem die richtige Kühlung entscheidend. Diese erfolgt entgegen sonstiger Praxis am besten von der Achselhöhle aus. Das wirkt sanft und durchdringender, als die Kühlung auf der eher knöchernen Oberseite des Gelenks.
In diesem Video erfahren Sie mehr zu besonderen Belastungen des Schultergelenks und hilfreichen Übungen: