Ich habe mit Zolpidem sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte jahrelang starke Einschlafprobleme, lag stundenlang wach und Hausmittelchen halfen nicht. Während eines stationären Aufenthalts auf einer Psychotherapiestation aufgrund meiner Depressionen probierte ich verschiedene Mittel aus, z. B. Antidepressiva, die eine einschlaffördernde Wirkung haben sollten oder Beruhigungsmittel. Antidepressiva halfen nicht, die Beruhigungsmittel dagegen waren so stark, dass ich morgens kaum aus dem Bett kam und die Wirkung noch bis zum nächsten Abend anhielt; tagsüber war ich dadurch zu nichts zu gebrauchen.
Dann versuchte ich es mit Zolpidem, obwohl ich ein wenig Angst hatte, ein "richtiges" Schlafmittel zu nehmen, und war positiv überrascht. Eine kleine Dosis (halbe Tablette) wirkte innerhalb von wenigen Minuten und da die Wirkung nach wenigen Stunden schon nachlässt - somit also perfekt ist für Menschen wie mich, die zwar durch-,aber nicht einschlafen können - fühlte ich mich am nächsten Morgen trotzdem frisch und ausgeschlafen.
Allerdings musste ich mich immer sehr beeilen, nach der Einnahme ins Bett zu kommen. Schaffte ich es nicht, vor der Wirkung im Bett zu sein, kam es vor, dass ich Dinge tat, von denen ich am nächsten Tag nichts mehr wusste - die Wohnung umräumen, Unmengen Essen zu mir nehmen oder ich saß wie auf Drogen vor dem Fernseher und konnte zwischen Film und Realität nicht mehr unterscheiden.
Ich nahm das Medikament über mehrere Monate regelmäßig und von einer Sucht, wie viele es beschreiben, spürte ich nichts. Vielleicht kommt es aber auch auf die Persönlichkeit an, ich kenne einige, die Zolpidem genommen haben und die, die früher schon Suchterfahrung hatten, wurden auch süchtig nach Zolpidem; die, die vorher keine Suchtprobleme hatten, hatten auch mit Zolpidem keine. Die Wirkung ließ zwar ein ganz klein wenig nach, so dass ich nach einem halben Jahr eine ganze Tablette nahm statt einer halben, aber ich denke, das ist noch in einem absolut akzeptablen Bereich.
Ich persönlich kann es - zumindest für Leute ohne Suchtproblematik - die nur mit dem Einschlafen Probleme haben und bei denen sonst nichts hilft, nur empfehlen. Aber natürlich sollte man, egal um welches Medikament es geht, versuchen, die Einnahmezeit möglichst kurz zu halten und andere Alternativen finden, indem man herausfindet, was einen am Einschlafen hindert. Bei mir war das Problem, dass ich nicht Abschalten konnte. Ich liege noch immer abends lange wach, aber dank verschiedener Entspannungstechniken, Imaginationstraining und Tagebuchschreiben hält es sich nun in Grenzen, so dass ich auf Einschlafmedikamente verzichten kann.