Beschreibung
Die Nierenarterienstenose kann eine renale
Hypertonie, die zweithäufigste sekundäre Hypertonie, auslösen, diese ist jedoch in nur einem Prozent ursächlich für einen manifesten
Bluthochdruck.
Wenn als Folge von
Arteriosklerose, Bindegewebsfehlbildungen in der Nähe oder als angeborene Fehlbildung die die Nieren versorgenden Arterien (eine pro Niere) in ihrem Durchmesser verringert werden, kommt es zu einer Minderdurchblutung einer oder beider Nieren. Da die Nieren über Hormonausschüttung in die Regulation des Blutdruckes eingreifen und eine verringerte Nierendurchblutung einen zu niedrigen Blutdruck vortäuscht kommt es zur Ausschüttung von blutdruckerhöhenden Hormonen. Diese sorgen für eine Verengung der Blutgefäße und eine verringerte Wasserausscheidung welche eine
Blutdruckerhöhung zur Folge haben.
Ursachen
Die häufigste Ursache sind arteriosklerotische Gefäßveränderungen, insbesondere bei älteren Patienten. Bei jüngeren sind es zumeist Veränderungen im die Nierenarterien umgebenden Bindegewebe die zu einer Verengung führen. Ebenso können entzündliche Vorgänge an der Arterie verantwortlich sein.
Symptome
Typischerweise stellt sich ein mit Medikamenten schlecht einstellbarer
Bluthochdruck ein. Ebenso entfällt der tageszeitliche Rhythmus der Blutdruckhöhe, wenn diese in einer Langzeiterfassung registriert werden. Bei einigen Patienten kann auf Höhe des Bauchnabels mittels eines Stethoskops ein abnormes Strömungsgeräusch gehört werden.
Diagnose
Mittels DSA (Digitale Subtraktionsangiographie), einem Röntgenverfahren mit Kontrastmittelinjektion, oder Ultraschalluntersuchung kann eine Verengung (Stenose) festgestellt werden.
Therapie
Da sich eine renale Hypertonie nicht durch blutdrucksenkende Medikamente einstellen lässt, ist eine
Operation die einzig wirksame Therapie. Dabei kann entweder die Nierenarterie mittels
Stent-Einlage aufgeweitet oder der verengte Bereich mit einem Bypass überbrückt werden (aortorenaler Bypass).
Prognose
Ist die normale Nierendurchblutung wieder hergestellt, kann sich auch der Blutdruck normalisieren.
Quellen
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 261. Auflage
Böcker, Denk, Heitz, Moch: Pathologie, 4. Auflage