Eine Sinusitis, auch bekannt als Nasennebenhöhlenentzündung, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die zu Beschwerden wie verstopfter Nase, Gesichts- oder Kopfschmerzen führen kann. Es gibt mehrere Arten von Sinusitis, die mit jeweils unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Welche das sind und wie sich eine Nasennebenhöhlenentzündung behandeln lässt, lesen Sie hier.
Was ist eine Sinusitis und welche Arten gibt es?
Die Nasennebenhöhlen spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Körper. Sie sind luftgefüllte Hohlräume, die sich in den Schädelknochen befinden und mit der Nasenhöhle verbunden sind. Es gibt vier Hauptarten von Nasennebenhöhlen: die Stirnhöhle (Sinus frontalis), die Kieferhöhle (Sinus maxillaris), die Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) und die Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales). Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) tritt auf, wenn sich diese Hohlräume entzünden. Dabei werden verschiedene Arten von Sinusitis unterschieden:
Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis frontalis)
Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris)
Keilbeinhöhlenentzündung (Sinusitis sphenoidalis)
Siebbeinhöhlenentzündung (Sinusitis ethmoidalis)
Entzündung aller Nasennebenhöhlen (Pansinusitis)
Nasenpolypen (polypöse Sinusitis)
Eine Sinusitis kann akut oder chronisch sein:
Eine akute Sinusitis ist eine plötzliche Entzündung der Nasennebenhöhlen, oft verursacht durch Viren – seltener durch Bakterien. Sie verschwindet in der Regel spätestens nach einigen Wochen wieder.
Eine chronische Sinusitis hingegen ist gekennzeichnet durch lang anhaltende Entzündungen der Nasennebenhöhlen über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten. Wenn jemand mehrere Episoden von akuter Sinusitis innerhalb eines Jahres hat, ist von einer wiederkehrenden Sinusitis die Rede.
Die einzelnen Arten von Sinusitis im Überblick
Im Folgenden werden die unterschiedlichen Arten von Sinusitis und ihre Symptome genauer vorgestellt. Der Name der jeweiligen Form gibt bereits Auskunft über den Entzündungsherd.
Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis frontalis)
Eine Stirnhöhlenentzündung ist eine schmerzhafte Entzündung der Stirnhöhlen, die sich oberhalb der Augen und hinter der Stirn befinden. Als typische Symptome einer Stirnhöhlenentzündung gelten starke Kopfschmerzen im Stirnbereich, Fieber, Druckgefühl im Gesicht, Schmerzen beim Berühren der Stirn und möglicherweise sogar Schwellungen der Augenlider.
Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris)
Eine Kieferhöhlenentzündung ist eine Entzündung der Kieferhöhlen, die in den Wangenknochen oberhalb der Oberkieferzähne liegen. In der Regel umfassen die Symptome einer Kieferhöhlenentzündung Schmerzen im Gesichtsbereich, Druckgefühl, verstopfte Nase, verminderten Geruchssinn und manchmal auch Fieber.
Keilbeinhöhlenentzündung (Sinusitis sphenoidalis)
Eine Keilbeinhöhlenentzündung ist eine Entzündung der Keilbeinhöhlen, die sich im Schädel hinter den Augen befinden. Obwohl sie weniger häufig vorkommt als Entzündungen in anderen Nasennebenhöhlen, kann eine Keilbeinhöhlenentzündung äußerst unangenehm sein. Zu den typischen Symptomen gehören Kopfschmerzen im hinteren Teil des Kopfes, Schmerzen in der Augenregion, Augenreizungen, Nackenschmerzen und möglicherweise Fieber.
Siebbeinhöhlenentzündung (Sinusitis ethmoidalis)
Eine Siebbeinhöhlenentzündung ist eine Entzündung der Siebbeinhöhlen, die sich zwischen den Augen und der Nase befinden. Siebbeinhöhlen spielen eine entscheidende Rolle bei der Luftzirkulation und Feuchtigkeitsregulierung in der Nase. Eine Entzündung in diesem Bereich kann zu erheblichen Beschwerden führen. Typische Symptome einer Siebbeinhöhlenentzündung sind Gesichtsschmerzen, Druckgefühl zwischen den Augen, Kopfschmerzen, verstopfte Nase, Augenreizungen und Nasenausfluss.
Entzündung aller Nasennebenhöhlen (Pansinusitis)
Eine Pansinusitis ist eine besondere Form der Sinusitis, bei der alle Nasennebenhöhlen in der Nase entzündet sind. Dieser Zustand ist in der Regel schwerwiegender als eine isolierte Sinusitis in einer einzelnen Nebenhöhle und kann sehr unangenehme Symptome verursachen. Zu den Symptomen einer Pansinusitis gehören starke Gesichtsschmerzen, Druckgefühl im gesamten Gesicht, Nasenverstopfung, Nasenausfluss, Kopfschmerzen und möglicherweise Fieber.
Nasenpolypen (polypöse Sinusitis)
Eine polypöse Sinusitis ist eine spezielle Form der chronischen Sinusitis, bei der sich in den Nasennebenhöhlen Polypen bilden. Polypen sind gutartige, schmerzlose Schleimhautwucherungen, die die Nasennebenhöhlen und die Nasengänge blockieren können. Eine polypöse Sinusitis kann zu einer verstopften Nase, vermindertem Geruchssinn, Nasenausfluss, Gesichtsschmerzen und Druckgefühlen führen.
So lässt sich eine Sinusitis behandeln
Die Behandlung einer Sinusitis hängt stets von der Art und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Abschwellende Nasensprays können akute Beschwerden kurzfristig lindern, bei einer chronischen Sinusitis wird jedoch davon abgeraten. Bei manchen Menschen tragen Nasenspülungen oder Inhalationen zur Besserung bei. Schmerzlindernde Medikamente können helfen, die Beschwerden zu reduzieren. Antibiotika machen in der Regel wenig Sinn, da sie nur gegen Bakterien wirken, eine Sinusitis jedoch meist durch Viren ausgelöst wird. In einigen schweren chronischen Fällen kann auch eine Operation hilfreich sein.