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/ Über die Prostata und den Ablauf einer Prostatauntersuchung

Über die Prostata und den Ablauf einer Prostatauntersuchung

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 31.05.2024

Lesezeit: 3 Min.

Gesundheitscheck | Familie

Ein Ortsschild unten steht "Prostatakrebs" auf gelben Grund rot durchgestrichen. Oben auf weißem Grund steht Früherkennung mit Pfeil nach oben.
Die Prostatauntersuchung ist eine wichtige Vorsorge um Krebs frühzeitig zu erkennen. | © K.C. - stock.adobe.com

Ständiger Harndrang, Harnverhalt oder sonstige Probleme beim Wasserlassen deuten auf eine Vergrößerung der Prostata hin. Diese kann gutartig sein, aber auch im Rahmen einer Krebserkrankung auftreten. Da mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit einer vergrößerten Prostata steigt, ist die Vorsorge hier von großer Bedeutung. Doch wie sieht der Ablauf einer solchen Prostatauntersuchung aus?  

Die Prostata und ihre Aufgaben

Die Prostata ist auch als sogenannte Vorsteherdrüse bekannt und kommt ausschließlich im männlichen Körper vor. Sie ist etwa so groß wie eine Kastanie und liegt zwischen Beckenboden und Harnblase sowie vor dem Mastdarm. Klagen Männer über Probleme beim Wasserlassen, kann das ein Hinweis auf eine vergrößerte Prostata sein. Denn die kleine Drüse hat durch ihre Nähe zu den Harnwegen großen Einfluss darauf.

Dort übernimmt die Prostata gleich mehrere Funktionen für den männlichen Körper. Die Drüse bildet Sekrete, die einen Teil der Samenflüssigkeit ausmachen. Weiterhin stellt sie eine Art Pförtner zwischen den Harn- und Samenwegen dar. Sie schützt so die Harnblase vor dem Eindringen der Samenflüssigkeit, wenn es zur Erektion kommt. Außerdem produziert sie hormonähnliche Wirkstoffe und Enzyme, welche Einfluss auf die Qualität der Spermien haben. Im Rahmen des normalen Alterungsprozesses gewinnt die Prostata an Größe, weshalb durch die Nähe zu den Harnwegen Probleme beim Wasserlassen typisch sind.  

Ablauf einer Prostatauntersuchung: Anamnese und Tastuntersuchung

Das Risiko für eine Vergrößerung der Prostata steigt mit dem Älterwerden an. So weisen etwa 70 Prozent der Männer, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, eine solche Diagnose auf. Zudem erkranken jährlich über 60.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs. Allein diese Tatsache macht deutlich, dass die Frage nicht lauten sollte, ob eine Prostatauntersuchung sinnvoll ist, sondern wie oft. Ab dem 45. Lebensjahr wird sie einmal jährlich von der gesetzlichen Krankenkasse zur Früherkennung von Prostatakrebs finanziert.

Es ist verständlich, dass Männer vor allem den ersten Besuch in der urologischen Praxis scheuen und so die Prostatauntersuchung hinauszögern. Oft ist ihnen das Thema unangenehm oder sie haben falsche Erwartungen, die abschrecken können. Aufklärung sowie ein offener Umgang mit dem Thema auch unter Freunden und Freundinnen kann helfen, diese Vorbehalte abzubauen.

Der Ablauf einer Prostatauntersuchung ist in der Regel wie folgt: Während eines anfänglichen Gesprächs geht es um die allgemeine Gesundheit, familiäre Vorbelastungen sowie um möglicherweise bestehende Beschwerden beim Wasserlassen oder bei der Erektion. Für die eigentliche Prostatauntersuchung macht sich der Mann anschließend frei und legt sich möglichst entspannt auf die linke Seite. Der/ Die Urolog:in führt mithilfe von Gleitgel einen Finger über den After in den Enddarm ein. Auf diese Weise lässt sich die Vorsteherdrüse ertasten und im Hinblick auf Größe, Form und Beschaffenheit beurteilen. Dieser Teil der Prostatauntersuchung ist schnell vorüber und zwar etwas unangenehm, aber schmerzfrei für den Mann.  

Weitere Untersuchungen bei Verdacht auf eine Prostatavergrößerung

Bei der Tastuntersuchung können erste Anzeichen einer Prostatavergrößerung erkannt werden. Sie ist allerdings nur bedingt aussagekräftig. Studien zeigen, dass diese Form der Diagnostik nur etwa ein Drittel aller Krebserkrankungen der Prostata erkennt. Zum Ablauf einer Prostatauntersuchung gehört also mehr als lediglich das Abtasten der Drüse durch den Enddarm. Hier kommt der sogenannte PSA-Wert im Blut ins Spiel. PSA steht für das prostataspezifische Antigen. Ein erhöhter PSA-Wert deutet jedoch zunächst einmal nur auf eine Veränderung der Vorsteherdrüse hin und zeigt nicht auf, worin diese begründet ist.

Liegen bereits Symptome wie Beschwerden beim Wasserlassen vor, wird der Ablauf einer Prostatauntersuchung gegebenenfalls durch eine Harnstrahlmessung sowie eine Sonographie der Prostata ergänzt. Eine Urinuntersuchung trägt dazu bei, einen Harnwegsinfekt als Ursache für die unangenehmen Symptome auszuschließen.

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Gast Redakteur:in

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Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit einem externen Redakteur/einer externen Redakteurin als Gastautor:in.