Euthyrox bei Hashimoto-Thyreoiditis, grenzwertige Euthyrose

MedikamentWegen welcher KrankheitDauer der Einnahme
EuthyroxHashimoto-Thyreoiditis, grenzwertige Euthyrose3 Wochen

Beschreibung der Wirksamkeit und Nebenwirkungen:

Ich habe wegen einer grenzwertigen Euthyrose und Hashimoto (hohe TPO-Antikörper) Euthyrox (37,5, später 75 mg) genommen.
Nach einer dreiwöchigen Einnahme von 75 mg hatte ich alle Anzeichen einer Unterfunktion, die ich vorher noch nie erlebt habe.
Meine Muskeln wurden zunehmend schlaffer, obwohl ich eigentlich gute Muskeln habe (Ich habe mich über 5 Jahre mit Kieser-Training fit gehalten.).
Ich hatte Schwierigkeiten, schnell zu gehen.
Beim Stehen hatte ich das Gefühl, dass ich enorm schwer bin und dass meine Fersen wie in den Boden eingewachsen waren.
Kreuzweh stellte sich ein, das ich nicht loswurde.
Mein Gewicht wurde schleichend höher (in den drei Monaten habe ich 6 kg zugenommen, was mich sehr belastet hat.
Eine alte - schon ausgeheilte und längst vergessene - Bänderzerrung meldete sich wieder (wegen Muskelschwäche vermutlich).
Müdigkeit trotz Schlaf nahm zu, ich kam morgens immer schlechter auf Trab.

"Nebenbei":
Hautjucken am ganzen Körper, Knieschmerzen und Knöchelschmerzen, Schwindelgefühle.

Ich bin von meiner Ärztin auf keine der Nebenwirkungen vorbereitet worden. In diesem Sinne fühle ich mich in ein Medikamenten-Abenteuer hineingeworfen und muss jetzt die Suppe auslöffeln.

Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, mit der grenzwertigen Euthyreose zu leben - und gut zu leben - solange es geht.

Ich habe Euthyrox so ausgeschlichen wie ich es eingeschlichen habe. Ich fühlte mich von Tag zu Tag besser und meine Körper gehörte wieder mir. Das Gefühl, erkrankt worden zu sein, ist weg.

Ich bin sehr froh, diese Seite gefunden zu haben. Ich wünsche allen Euthyrox-Nehmenden den Mut, auf ein gutes Lebensgefühl zu pochen gegenüber den Medizinern.

Eine Frage noch zum Schluss: Weiß jemand vielleicht von einem Medikament/einer Alternative zu Euthyrox und den verwandten Medikamenten, mit dem man die Schilddrüse in ihrer Funktion unterstützen kann OHNE IHRE FUNKTION GÄNZLICH AUSZUSCHALTEN, um diese dann synthetisch zu ersetzen?

Das Ersetzen klappt ja offensichtlich nicht. Euthyrox KANN NICHT IDENT SEIN mit dem vom Körper produzierte Thyroxin - wie im Beipacktext behauptet wird. Woher denn die Nebenwirkungen?

Sind wir SD-Patienten konzipiert als lebenslange Kunden der Pharma-Industrie?
Warum hilft man den Betroffenen nicht, die SD-Funktion zu unterstützen anstatt sie auszuschalten???

Eingetragen am 08.06.2010 als Datensatz 25116
Missbrauch melden

Die Nebenwirkungen dieses Beitrags wurden wie folgt zusammengefasst:

, , ,

Bewertung der Medikamente durch den Eintragenden:

Euthyrox
Wirksamkeit
Verträglichkeit
Anwendung
Preis/Leistungs-Verhältnis
Empfehlung
Durchschnitt

Wirkstoffe der Medikamente:

Thyroxin

Patientendaten:

Geburtsjahr:1954 Die Nebenwirkung verursacht bleibenden Schaden
Größe (cm):165 Eingetragen durch Patient
Gewicht (kg):90
Geschlecht:weiblich

Wie hilfreich ist dieser Erfahrungsbericht?

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen

Bewertungsdurchschnitt

 

Kommentare zu diesem Erfahrungsbericht:

Sie müssen angemeldet sein um selbst einen Kommentar zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

  • phyllisvor mehr als einem Jahr

    Ich kenne keine andere Möglichkeit, das Hormon anderweitig zu ersetzen. Und es geht nicht darum, "lebenslange Kunden der Pharma-Industrie" zu sein, sondern daß es einem besser geht. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist ja ein Autoimmunprozeß, heißt also, daß der Körper aus unerfindlichen Gründen gegen sich selbst kämpft. Wie bei allen Autoimmunvorgängen wird auch da eine psychische Komponente diskutiert. Und als Betroffene halte ich das durchaus für möglich / wahrscheinlich.
    Es geht auch nicht darum, die Schilddrüse gänzlich auszuschalten, sondern man sollte im "Wohlfühlbereich" bleiben. Leider gibt es zwei Ärztelager : die einen sagen, man sollte alles runterdrücken (supprimieren, TSH unterhalb des Normbereiches), andere gehen nach dem Wohlbefinden des Patienten (und das finde ich auch besser). Ich selbst habe den Arzt gewechselt, weil ich mich nicht wohlgefühlt hatte und siehe da, ich traf auf eine sehr verständige Ärztin, die dann sogar herausgefunden hat, daß meine Schilddrüse selber wieder angefangen hat, zu arbeiten, sobald wir die Dosis ein wenig reduziert hatten ! Ich mußte zwar anfänglich öfter zu Kontrollen, aber jetzt geht es mir wesentlich besser !- Vielleicht wäre es also sinnvoll, eine zweite Meinung einzuholen ?
    Hinzu kommt ja auch noch, daß die Erkrankung in Phasen / Schüben verläuft und so auch ´mal in die Überfunktion geraten kann. Und dann auch wieder in der Unterfunktion. Regelmässige Kontrollen (mindestens ein Mal jährlich, wenn nicht sogar bei unstetem Verlauf häufiger) sollten helfen.

 

[]