Beschreibung
Ringelröteln (Erythema infectiosum) ist eine ansteckende Virusinfektion, die durch das Parvovirus B29 verursacht wird und meistens Kinder zwischen 6 und 15 Jahren betrifft. Dabei kommt es zu einem typischen
Hautausschlag. Nach einer Erkrankung stellt sich lebenslange Immunität ein.
Tritt eine Erkrankung während der Schwangerschaft auf, so kommt es in etwa 15 % der Fälle zu einer transplazentaren Übertragung auf das Kind, die schlimmstenfalls eine Fehlgeburt verursacht.
Ohrfeigenkrankheit
Bei Ringelröteln bildet sich auf den Wangen eine schmetterlingsförmige, aus großen Flecken bestehende Rötung. Dies führte dazu, dass die Krankheit umgangssprachlich auch den Namen "Ohrfeigenkrankheit" bekommen hat. Im Englischen spricht man vom "Slapped cheek syndrome".
Ursachen
Durch eine Tröpfcheninfektion kommt es zur Übertragung des Parvovirus B19. Dieser verursacht nach 7-14 Tagen ein
Exanthem, ist dann aber nicht mehr ansteckend.
Symptome
In einigen Fällen verläuft die Erkrankung symptomfrei und wird daher garnicht wahrgenommen. In anderen Fällen hingegen treten grippeähnliche Beschwerden mit
Fieber auf. Zunächst entsteht im Gesicht ein charakterischer, schmetterlingsförmiger Ausschlag, der sich im Krankheitsverlauf auch auf den gesamten Körper ausbreitet. Der Hautausschlag ist dann ring- bzw. girlandenförmig und kann unter Umständen
Juckreiz auslösen. Seltener treten
Gelenkschmerzen auf.
Diagnose
Die Ringelröteln lassen sich leicht anhand ihres typischen Erscheinungsbildes vom Arzt erkennen. Außerdem ist ein Antikörpernachweis durch Blutabnahme zur eindeutigen Festellung möglich.
Bei Schwangeren kann eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt werden.
Therapie
Die Ringelröteln bilden sich selbstständig zurück, wodurch nur eine Behandlung der Symptome mit fieber- und schmerzlindernden Medikamenten, sowie kühlenden Cremes/Gelen notwendig ist.
Vorbeugen
Gegen Ringelröteln ist keine Impfung möglich und da die Krankheit ansteckend ist bevor sie sichtbare Symptome zeigt, ist eine Ansteckung nur schwer auszuschließen.
Prognose
Bei Kindern verläuft eine Infektion in der Regel komplikationsfrei.
Bei Schwangeren besteht im Fall einer Übertragung der Viren auf das ungeborene Kind das Risiko von Blutbildschäden oder schlimmstenfalls einer Fehlgeburt.
Quellen
- Was sind Ringelröteln und wie erkenne ich diese?: https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/was-sind-ringelroeteln-und-wie-erkenne-ich-diese, aufgerufen am 06.08.2024
- Was bedeutet eine Ansteckung mit den Ringelröteln?: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/immunsystem/mein-kind-hat-ringelroeteln-was-tun/, aufgerufen am 06.08.2024
- Sterry, Paus. Checkliste Dermatologie. Thieme, 2005
- Piper. Innere Medizin. Springer, 2007
- Herold. Innere Medizin. Herold, 2009
- Braun-Falco, Plewig, Wolff, Burgdorf, Landthaler. Dermatologie und Venerologie. Springer, 2005
- Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch, 261. Auflage. DeGruyter, 2007