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Schlafhygiene - Tipps für einen erholsamen Schlaf

Von: Gast Redakteur:in

Veröffentlicht: 08.05.2025

Lesezeit: 5 Min.

Vorsorge | Gesundheitscheck | Patientenwissen

Frau schläft entspannt in einem Bett mit weißer Bettwäsche, trägt ein blau-weiß gestreiftes Schlafhemd und liegt auf der Seite mit dem Kopf auf einem Kissen – Symbol für gesunden und erholsamen Schlaf.
Schlafstörungen können langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. | © ingoodtime - stock.adobe.com

Erholsamer Schlaf ist eine grundlegende Voraussetzung für körperliches und mentales Wohlbefinden. Während der nächtlichen Ruhephase regeneriert sich der Organismus, verarbeitet Erlebtes und stärkt wichtige Funktionen wie das Immunsystem oder den Stoffwechsel. Treten jedoch regelmäßig Schlafstörungen auf, kann das langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Dabei sind die Ausprägungen verschieden – von Einschlafproblemen über häufiges nächtliches Erwachen bis hin zu chronischer Insomnie.

Anhaltender Schlafmangel wirkt sich negativ auf Energie, Konzentration und Stimmung aus und erschwert die Bewältigung des Alltags. In schweren Fällen sollten die Ursachen medizinisch abgeklärt werden, denn auch bisher unerkannte Erkrankungen können den Schlaf stören. Gleichzeitig lässt sich die Schlafqualität durch gezielte Maßnahmen oft deutlich verbessern. Ein zentraler Ansatzpunkt ist dabei die sogenannte Schlafhygiene.

Warum erholsamer Schlaf so wichtig ist

Schlaf ist weit mehr als eine Ruhephase – er ist ein aktiver Prozess, in dem essenzielle körperliche und geistige Regenerationsvorgänge ablaufen. Während des Schlafs werden Heilungsprozesse unterstützt, das Immunsystem gestärkt und wichtige Stoffwechselfunktionen reguliert. Zudem trägt ein stabiler Schlaf-Wach-Rhythmus dazu bei, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten und chronischen Beschwerden vorzubeugen.

Darüber hinaus ist ausreichender Schlaf entscheidend für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Schlafmangel kann das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen. Ebenso leidet die geistige Leistungsfähigkeit: Konzentrationsschwierigkeiten, eingeschränktes Erinnerungsvermögen und verringerte Lernfähigkeit sind typische Folgen. Besteht der Schlafmangel über einen längeren Zeitraum, können auch psychische Probleme wie Angststörungen, erhöhter Stress oder depressive Verstimmungen entstehen.

Trotz dieser weitreichenden Auswirkungen wird gesunder Schlaf im Alltag oft unterschätzt. Umso wichtiger ist es, auf eine schlaffördernde Lebensweise zu achten – dabei spielt die Schlafhygiene eine zentrale Rolle.

Was versteht man unter Schlafhygiene?

Der Begriff Schlafhygiene bezeichnet alle Verhaltensweisen und Umgebungsbedingungen, die einen gesunden und erholsamen Schlaf fördern. Ursprünglich wurde dieser Begriff vor allem im Rahmen der Behandlung von Schlafstörungen verwendet – inzwischen hat er sich auch als präventives Konzept etabliert. Ziel ist es, durch gezielte Maßnahmen die Qualität des Schlafs zu verbessern und einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus zu unterstützen.

Eine gute Schlafhygiene umfasst sowohl äußere als auch innere Einflussfaktoren. Dazu gehören beispielsweise eine schlaffördernde Gestaltung des Schlafumfelds sowie feste Rituale und Verhaltensmuster, die den natürlichen zirkadianen Rhythmus – also den biologischen Tag-Nacht-Zyklus – unterstützen. Wer diese Aspekte berücksichtigt, schafft ideale Voraussetzungen für eine erholsame Nachtruhe und kann so auch langfristig die eigene Gesundheit positiv beeinflussen.

Die wichtigsten Prinzipien bei der Schlafhygiene

Es gibt verschiedene Aspekte, die zur Optimierung der Schlafhygiene beitragen:

  •  Der Schlafraum sollte möglichst dunkel sein. Störende Lichtquellen wie Bildschirme, LED-Anzeigen oder Straßenbeleuchtung können die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin beeinträchtigen.

  • Auch Geräusche können die Schlafqualität deutlich mindern. Ein ruhig gelegenes Schlafzimmer ohne akustische Störungen fördert eine ungestörte Nachtruhe.

  • Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Ist es zu warm oder zu kalt, fällt das Ein- und Durchschlafen oft schwer.

  • Die Wahl der Matratze sollte den individuellen körperlichen Bedürfnissen entsprechen, um eine ergonomisch günstige Schlafposition zu ermöglichen.

  • Ein hochwertiges Laken aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien kann zur Temperaturregulation beitragen und überschüssige Feuchtigkeit ableiten.

  • Auch jahreszeitlich angepasste Bettwäsche unterstützt das Wohlbefinden: Während im Sommer leichte, luftdurchlässige Stoffe für Abkühlung sorgen, bieten im Winter wärmende Materialien zusätzlichen Komfort.

Diese äußeren Bedingungen schaffen eine wichtige Grundlage für erholsamen Schlaf.

Das eigene Verhalten anpassen

Neben der Schlafumgebung spielt auch das persönliche Verhalten eine zentrale Rolle für einen gesunden Schlaf. Bestimmte Gewohnheiten – insbesondere am Abend – können die Schlafqualität erheblich beeinflussen. Schon kleine Veränderungen im Alltag können dabei eine große Wirkung entfalten.

Ein wichtiger Faktor ist die Ernährung. Schwer verdauliche oder fettige Speisen am späten Abend belasten den Magen-Darm-Trakt und können den Einschlafprozess stören. Auch der Konsum von zuckerhaltigen Snacks vor dem Fernseher – wie Chips oder Süßigkeiten – kann sich negativ auswirken. Zudem sollte auf anregende Substanzen wie Koffein oder Alkohol in den Stunden vor dem Schlafengehen möglichst verzichtet werden. Empfehlenswert ist es, koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola oder Energydrinks spätestens acht bis zehn Stunden vor dem Zubettgehen zu meiden.

Auch Bewegung im Alltag kann den Schlaf fördern: Wer sich regelmäßig an der frischen Luft bewegt, unterstützt den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Schon ein ausgedehnter Spaziergang kann helfen, abends besser zur Ruhe zu kommen. Auf intensive körperliche Aktivitäten in den Abendstunden sollte jedoch verzichtet werden, da der Körper anschließend länger braucht, um in den Entspannungsmodus zu wechseln.

Entspannung der Psyche als Schlüssel zum Einschlafen

Psychische Belastungen wie Sorgen, Ängste oder Grübelgedanken gehören zu den häufigsten Ursachen für Ein- und Durchschlafprobleme. Wenn der Geist nicht zur Ruhe kommt, bleibt auch der Körper angespannt – ein Zustand, der das Einschlafen erheblich erschwert. Umso wichtiger ist es, gezielt für mentale Entlastung zu sorgen und die innere Unruhe vor dem Zubettgehen zu reduzieren.

Ein bewährtes Mittel kann das Führen eines Tagebuchs sein: Wer Gedanken, Erlebnisse oder To-dos des Tages zu Papier bringt, schafft oft Abstand zu belastenden Themen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Qi Gong helfen dabei, Körper und Geist in einen Ruhezustand zu versetzen.

Darüber hinaus kann eine bewusste Abendroutine hilfreich sein. Feste Rituale signalisieren dem Körper, dass der Tag zu Ende geht – sei es durch das Lesen eines Buches, ein warmes Bad oder einfache Atemübungen. Letztere lassen sich besonders unkompliziert umsetzen. Eine effektive Technik ist beispielsweise diese Atemübung:

  • Vier Sekunden einatmen

  • Sechs Sekunden langsam ausatmen

  • Zwei Sekunden pausieren

  • Den Rhythmus mehrfach wiederholen

Durch die gezielte Konzentration auf den Atem verlangsamt sich der Puls, und die Gedanken kommen zur Ruhe. So entsteht ein idealer Übergang in die nächtliche Erholungsphase.

Wann sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden?

Nicht immer lassen sich Schlafprobleme allein durch eine optimierte Schlafhygiene oder veränderte Verhaltensweisen lösen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten und den Alltag spürbar beeinträchtigen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Denn hinter anhaltenden Schlafstörungen können auch medizinische Ursachen stecken.

Mögliche Auslöser sind beispielsweise eine Schlafapnoe, das Restless-Legs-Syndrom oder eine chronische Insomnie. Auch organische Erkrankungen oder psychische Belastungen wie Depressionen und Angststörungen können den Schlaf erheblich stören. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um passende therapeutische Maßnahmen einzuleiten und Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Wenn Sie trotz schlaffördernder Maßnahmen dauerhaft unter Ein- oder Durchschlafstörungen leiden, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin oder an eine spezialisierte schlafmedizinische Einrichtung.

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