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Warnung vor Diphterie: Wer sich jetzt vor Diphterie schützen sollte

Von: Elisabeth Maußner

Veröffentlicht: 04.06.2025

Lesezeit: 3 Min.

Behandlung | Symptome | Kinderkrankheiten

Bakterien Corynebacterium diphtheriae unter dem Mikroskop. Die länglichen Bakterien haben rundzulaufende Enden. Sie sind durchsichtig, teilweise rötlich, der Hintergrund dunkelgrün.
Das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht je nach Eintrittsort unterschiedliche Symptome. | © Dr_Microbe - stock.adobe.com

Das RKI warnt vor einem drohenden Diphterie-Ausbruch. Seit Oktober 2022 gab es bereits 126 registrierte Fälle. Eine bestimmte Variante des Erregers konnte bereits in unterschiedlichen Regionen und Bevölkerungsgruppen festgestellt werden. Deshalb geht das RKI davon aus, dass sich diese innerhalb Deutschlands verbreiten könnte. Was Sie jetzt über Diphterie und die Diphterie-Impfung wissen sollten:

Was ist Diphterie?

Diphterie ist eine bakterielle Infektion. Sie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst und meist per Tröpfcheninfektion übertragen. Durch hohe Impfraten ist sie in Deutschland selten, in anderen Ländern wie Russland, Indien und Nigeria, nehmen Diphterie-Fälle allerdings zu.

Ist Diphterie gefährlich?

Eine Diphterie-Infektion kann lebensbedrohlich werden. Sind die Schleimhäute im Rachenbereich betroffen, bilden sich dort Beläge, die unter Umständen die Atemwege blockieren. Unbehandelt breitet sich die Entzündung zudem weiter im Körper aus. So kommt es etwa zu Herzmuskelentzündungen, Lungenentzündungen, Nervenentzündungen oder Nierenversagen. Auch Lähmungen von Beinen und Armen sind möglich.

Der Krankheitsverlauf bei Diphterie: Welche Symptome treten bei Diphterie auf?

Am häufigsten befällt der Diphterie-Erreger den Rachenbereich. Zu Beginn der Infektion treten Fieber, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Heiserkeit, Atemgeräuschen und Husten. Auch Lymphknotenschwellungen sind möglich. Typisch ist ein süßlicher Mundgeruch, der bei der Diagnose oft eine wichtige Rolle spielt.

Sind eher die Nasenschleimhäute betroffen zeigt sich die Diphterie dagegen durch blutigen Schnupfen und verläuft oft milder.

Insbesondere tropischen und subtropischen Regionen ist auch die Haut- oder Wunddiphterie verbreitet. Der Erreger dringt durch kleine Verletzungen, etwa Mückenstiche, ein. Es kommt zu Geschwüren an der betroffenen Stelle mit schmierigen Belägen. Oft handelt es sich auch um eine Mischinfektion mit Streptokokken und Staphylokokken.

Wichtig:

Diphterie-Erreger können alle Schleimhäute befallen. Sie können also auch Symptome einer Rachendiphterie haben, nachdem Sie Kontakt mit Hautdiphterie hatten.

Diphterie Behandlung: Gibt es ein Medikament gegen Diphterie?

Die Diphterie Behandlung besteht aus zwei Säulen: Gegen das Bakterium Corynebacterium diphtheriae wird Antibiotikum, zum Beispiel Penicillin, eingesetzt. Außerdem sollte ein Antitoxin verabreicht werden. So werden sowohl die Erreger an der Infektionstelle als auch die Diphterie-Toxine, die diese an die Blutbahn abgeben, eingedämmt.

Die Diphterie Impfung für Babys und Kinder

Der Impfstoff gegen Diphterie ist seit 1936 in Deutschland zugelassen. Heute wird als Teil der Sechsfach-Impfung gegen Diphterie geimpft. Babys erhalten den Impfstoff dreimal im ersten Lebensjahr, mit zwei, vier und elf Monaten.

Auffrischungsimpfungen werden zudem mit 5- 6 Jahren und 9-16 Jahren empfohlen.

Gerade Kinder bis zum Grundschulalter sind häufig von Diphterie betroffen. Eine frühzeitige Impfung ist deshalb besonders zu empfehlen.

Diphterie-Impfung für Erwachsene: Wann sollten Sie sich impfen lassen?

Diphterie ist in Deutschland selten. Dennoch empfiehlt die STIKO allen eine Auffrischung alle 10 Jahre. Besonders wichtig ist der Impfschutz:

  • vor Reisen in betroffene Länder in Afrika, Asien oder Osteuropa.

  • bei fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung.

  • zum Allgemeinschutz, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Die Impfempfehlung gilt auch, wenn Sie bereits Diphterie hatten. Denn eine Infektion macht nicht immun.

Autoreninformation

Elisabeth Maußner, Medizinische Redakteurin

Elisabeth Maußner

Medizinische Redakteurin

Elisabeth Maußner ist studierte Journalistin und schreibt bei der ärzte.de MediService GmbH & Co. KG seit 2017 zu medizinischen Themen. Ihr Ziel: komplexe Zusammenhänge und wissenschaftliche Hintergründe einfach und für jeden verständlich auszudrücken. Die erfahrene Autorin hat bereits über 400 Artikel zu Gesundheits- und Medizinthemen verfasst, die u.a. auf aerzte.de, sanego.de und arzttermine.de veröffentlicht wurden.

Außerdem durfte sie Erfahrung beim Radio und beim Produzieren von Videos sammeln.

Persönlich interessiert sie sich insbesondere für Kinder- und Frauengesundheit, eine ausgewogene, intuitive Ernährung und die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

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