Beschreibung
Diphterie ist eine durch das Corynebacterium diphtheriae ausgelöste Infektion der oberen Atemwege. Das durch die Bakterien produzierte Gift greift die Schleimhautzellen an und zerstört sie. Dabei ist in einigen Fällen nicht nur der Nasen-Rachenraum, sondern auch das Herz, die Nieren oder das Nervensystem betroffen, sodass ein tödlicher Verlauf möglich ist. Die Krankheit ist ansteckend und daher meldepflichtig.
Durch die in Deutschland durchgeführten Schutzimpfungen sind
Infektionen selten .
Ursachen
Kommt es zu einer Ansteckung mit dem Corynebacterium diphtheriae durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion, so setzt dieses ein Toxin (Giftstoff) namens Diphtherietoxin frei, welches die Schleimhäute entzündet und schädigt. Dadurch stirbt das Gewebe ab und bildet feste, gräulich-weiße Membranen aus Fibrin. Durch das Blut werden die Bakterien dann auch zu entfernt gelegeneren Orten im Körper transportiert.
Symptome
Die ersten Symptome treten etwa 1 bis 4 Tage nach der Ansteckung auf. Dabei sind allgemeine
Abgeschlagenheit, Hals- und
Schluckbeschwerden, sowie
Übelkeit häufige Symptome.
Fieber tritt nur leicht auf. Es bilden sich zunehmend Membranen im Rachenraum und Heiserkeit, sowie
Husten können auftreten. Mit zunehmendem Krankheitsverlauf breiten sich die Membranen immer weiter aus und können so die Nasenschleimhaut oder den Kehlkopf befallen, sodass
Atemnot entsteht. Auch eine Schwellung der Lymphknoten ist typisch.
Zudem kann die Infektion eine
Herzmuskelentzündung hervorrufen, die wiederum
Herzrhythmusstörungen verursacht und zum Tod führen kann. Auch
Lähmungen durch Nervenschädigungen sind möglich.
Diagnose
Wichtig ist es die Diphtherie von einer Epiglottitis oder
Pseudokrupp abzugrenzen, um richtig behandeln zu können.
Hierzu wird der Rachenraum untersucht und gegebenenfalls eine Laryngoskopie durchgeführt,um festzustellen, ob das Kehlkopf betroffen ist. Außerdem wird ein Abstrich genommen und im Labor untersucht, um die Erreger nachzuweisen. Zudem liefern Blutbild und Urin wichtig Hinweise.
Therapie
Bei Verdacht auf Diphtherie wird der Patient umgehend isoliert, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Außerdem wird ein Antitoxin, sowie ein Antibiotikum, z.B. Penicillin oder Erythromycin gegeben, um die Bakterien abzutöten.
Es ist auf gute Mundpflege, sowie strenge Bettruhe zu achten. Zudem darf nur weiche Kost gegessen werden.
Vorbeugen
Die beste Vorbeugung ist eine Schutzimpfung, die meistens in Kombination gegeben wird. Dabei gilt eine allgemeine Impfempfehlung für alle Personen. Zunächst findet hierbei eine Grundimmunisierung in den ersten Lebensmonaten statt, die bei Eintritt in das Schulalter, sowie in derm Pubertät nochmals aufgefrischt werden sollte. Anschließend wird alle 10 Jahre geimpft, um den Schutz aufrecht zu erhalten. Die Kosten trägt die Krankenkasse.
Prognose
Wichtig ist es bei Verdacht sofort einen Arzt aufzusuchen. Ansonsten kann sich die Krankheit ausweiten und zu einer Herzmuskel- oder
Nierenentzündung, sowie Nervenlähmungen und dem Tod führen. Wird jedoch rechtzeitig behandelt bleiben selten dauerhafte Schäden.
Quellen
Adam, Doerr, Link, Lode. Die Infektiologie. Springer, 2004
Boenninghaus, Lenarz. Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Springer, 2007
Arasteh, Baenkler, Bieber. Duale Reihe – Innere Medizin. Thieme, 2009
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch, 261. Auflage. DeGruyter, 2007