Weil meine Leber sehr geschädigt war durch HEP C 1 a (hohe Viruslast) und die BG ("Arbeitsunfall" als Hebamme) darauf bestand und ich nicht an der Hep C sterben wollte, habe ich mich trotz Wissens über die Nebenwirkungen dazu entschlossen.
Zu Beginn konnte ich damit noch umgehen: Übelkeit, Durchfall, Knochenschmerzen, Appetitlosigkeit, dann bekam ich eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und eine Gastritis vom Feinsten (aua-aua kann ich sagen!),aber die Nebenwirkungen wurden im Laufe der Behandlung nicht weniger sondern immer stärker, auch von der Intensität her. Nur meine Selbstdisziplin hat mich durchhalten lassen, es war echt hart!
Der Frust kam nachher dann erst so richtig: ich bekam schon in der Therapie außer Blutarmut, niedrigen Leukocyten (noch 1700 !) u. niedrigen Thrombozythen (22000 !) dauernd zu hohe Harnsäurewerte, eine Unterfunktion der Schilddrüse u. einen sehr hohen Rheumafaktor (aber ohne CRP o. AST Erhöhung, also keine Entzündung!). Die Hoffnung, das danach alles besser wird hat sich nicht erfüllt: jetzt habe ich Gelenkschmerzen wie verrückt, kann kaum Treppen gehen, kann nicht liegen, schlecht länger sitzen. Alles was ich esse muss ich mir drei Mal überlegen, weil alles sofort ansetzt, obwohl ich mittlerweile 150 mg Euthyrox einnehme, und vorher eine Top-Figur hatte sowie sehr gelenkig u. sportlich war. Außerdem schmerzen die Füße bzw. die Zehen und Finger, da ich zusätzlich noch eine Urämie, sprich Gicht, ausgebrütet habe. Alles dank der Interferon/Ribavirin Behandlung.
Manchmal denke ich, ich hätte es lieber lassen sollen, aber dann hätte mir die Berufsgenossenschaft die Unfallrente totsicher gestrichen. Das versuchen sie jetzt auch noch, hoffe sie kommen damit nicht durch!
Jetzt sterbe ich vielleicht nicht an meiner Zirrhose bzw. Fibrose, die ich habe, sondern quäle mich rum, bis ich irgendwann keinen Bock mehr hab. Dann haben die ihre Kohle gespart. Aber weil mein Lebenspartner aus anderen Gründen zwar, aber trotzdem an seiner Lebererkrankung gestorben ist, hatte ich mich dazu entschlossen, nicht so jämmerlich "einzugehen".
Das wars erst einmal. Es muss ja nicht bei jedem so ausgehen. Ich drücke allen die Daumen !
Eingetragen am
12.06.2011 als Datensatz 35133
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