Was sind Aphten
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Die etwa linsengroßen Aphten sind weiß bis gelbliche Tüpfel, umgeben von einem roten entzündlichen Hof. Sie können in seltenen Fällen bis zu 2 Zentimetern groß werden. Je nachdem wo die Aphten sitzen verursachen sie mehr oder weniger starke Schmerzen. Besonders an mechanisch stark beanspruchten Stellen wie der Zunge sind Aphten sehr unangenehm und können einem den Genuss einer Mahlzeit ganz schön vermiesen. Aphten siedeln sich aber auch an der Wangeninnenseite an, an Lippeninnenseiten, selten am Gaumen oder im Rachen.
Aphten Arten
Je nach Größe und der Art ihres Auftretens können drei Formen von Aphten unterschieden werden:
Minor-Aphte: Diese sehr kleine und flache Form, die meistens an der Innenseite der Wangen oder an der Lippeninnenseite der Unterlippe sitzt, ist relativ häufig. Die Minor-Aphte kommt meistens einzeln vor und verschwindet nach ein bis zwei Wochen wieder.
Major-Aphte: Diese bis zu drei Zentimeter großen entzündeten Flecken kommen meist zu mehreren vor und sitzen auf dem Gaumen oder Lippeninnenseiten. Sie können einem bis zu acht Wochen lang das Leben schwer machen. Oft bleibt nach dem Abheilen eine Narbe zurück.
Herpetiforme Aphten: Diese seltene, aber dafür umso unangenehmere Form sitzt mit bis zu hundert Stück in der gesamten Mundhöhle. Sie verschwinden erst nach zwei Wochen wieder. Trotz ihres Namens haben sie aber mit Herpes nichts zu tun.
Aphten Ursachen
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Aphten entstehen durch eine übertriebene Immunreaktion. Die Schleimhaut wird nicht mehr ausreichend durchblutet, Gewebe stirbt ab, Blutgerinnselfasern (Fibrin) bleiben als fester Belag zurück. Es entstehen Löcher in der Mundschleimhaut und Nervenausläufer liegen frei. Werden diese durch Nahrung, Flüssigkeit oder durch den Luftzug beim Sprechen gereizt entstehen Schmerzen.
Warum sich die Schleimhaut entzündet, dafür gibt es mehrere mögliche Erklärungen:
- Aphten treten oft nach Verletzungen der Mundschleimhaut auf, zum Beispiel durch Zahnspangen, beim Kauen von hartem Brot mit spitzen Kanten und versehentlichen Biss in die Wange.
- Auch Hormonschwankungen sowie Stress und seelische Belastungen werden diskutiert.
- Eine einseitige Ernährung und ein dadurch verursachter Mangel an Eisen, Zink, Folsäure und/oder Vitamin B12 könnte Aphten ebenfalls verursachen.
- Eine Gluten-Unverträglichkeit oder Zöliakie. Gluten ist ein Klebe-Eiweiß in Getreide.
- Aphten können aber auch entstehen als Reaktion auf bestimmte Bakterien (Streptokokken).
- Ist das Immunsystem geschwächt durch Erkrankungen wie HIV, Morbus Crohn (chronisch-entzündliche Erkrankung des Verdauungstraktes) oder Morbus Behçet (Gefäßentzündung in zahlreichen Organen), können Aphten auftreten.
- Möglicherweise spielt auch eine erbliche Veranlagung eine Rolle. Haben direkte verwandte Aphten, so ist das eigene Risiko dafür erhöht.
- Die Einnahme bestimmter Medikamente wie beispielsweise Antibiotika, Anitmitotika (Medikamente, die den Zellzyklus hemmen und besonders auf die Mitose einwirken), Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Diclofenac sowie Acetylsalicylsäure können ebenfalls Aphten verursachen.
- Auch die Anwendung von Zahnpasten mit dem Inhaltstoff Natriumlaurylsulfat (SDS) kann Aphten auslösen.
- Ob der Konsum von bestimmten Nahrungsmitteln wie Tomaten, Erdbeeren, Ananas, Schokolade, Nüsse, Mandeln, Kaffee oder gar Müsli Aphten auslösen kann, ist derzeit noch umstritten.
Aphten Symptome
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Eine Aphte beginnt mit einer Rötung der betroffenen Stelle. Nach etwa 24 Stunden ist eine weißliche bis gelbe Stelle (festhaftender Belag aus Blutgerinnselfasern, Fibrin genannt) zu sehen. Aphten verursachen meist erhebliche Schmerzen, nicht nur beim Essen und Trinken von Scharfem, Süßem, Sauren, sondern oft auch beim Sprechen. Da die Aphten die oberflächliche Schleimhaut zerstören und die Nervenenden ungeschützt bloß liegen, reagieren sie auf Reizungen sehr empfindlich.
Aphten Diagnose
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Die Diagnose ist für den Arzt beim Blick in Ihren Mundraum recht einfach zu stellen. Die kleinen rundlich-ovalen, linsengroßen Bläschen haben einen zentralen Punkt, das ist ein weißlicher bis gelblicher Belag aus Blutgerinnselfasern (Fibrin). Um die Aphte herum ist ein entzündlicher roter Hof. Spezifische Labortests für Aphten stehen derzeit nicht zur Verfügung. Vitamin- und Spurenelement-Mangelzustände als mögliche Auslöser können jedoch mit Bluttests leicht bestimmt werden. Besonders der Spiegel an Eisen, Zink, Folsäure oder Vitamin B12 wird hierbei ermittelt.
Grunderkrankungen wie Morbus Crohn (chronisch-entzündliche Erkrankung des Verdauungstraktes), Morbus Behçet (Gefäßentzündung in zahlreichen Organen) oder Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) als mögliche Auslöser der ständig wiederkehrenden Aphten sollten ebenfalls abgeklärt und behandelt werden.
Auch andere Ursachen für eine entzündete Mundschleimhaut werden vom Arzt ausgeschlossen. Haben Sie einen weißlichen Belag auf den Schleimhäuten könnte es sich um Mundsoor handeln. Das ist eine Pilz-Infektion, die auftritt, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder sich durch unzureichende Mundhygiene und schlecht sitzende Prothesen ideale Lebensbedingungen für Pilze ergeben. Bei der hochansteckenden Hand-Fuß-Mund-Erkrankung, die besonders Kinder trifft, treten im Mund Aphten auf und an Händen und Füßen Bläschen. Verursacher ist hier ein sogenannter Coxsackie-Virus.
Aphten Therapie
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Bei einem Vitamin-Mangelzustand oder einer Grunderkrankung als Auslöser für die Aphten ist es wichtig diese Grunderkrankung angemessen und ausreichend zu therapieren.
Die Aphten selbst können mit
schmerzlindernden Gels, Salben, Spülungen oder Sprays behandelt werden. Meist sind die örtlich betäubenden Wirkstoffe Lidocain oder Polidocanol enthalten. Und auch wenn man die schmerzlindernden Mittel nicht runterschlucken soll, so hinterlassen sie dennoch einen sehr gewöhnungsbedürftigen Geschmack im Mund.
Auch Adstringentien, also Substanzen, die auf Schleimhäute aufgetragen werden und antibakteriell und entzündungshemmend wirken, können eingesetzt werden.
Mundspülungen mit Chlorhexidin oder Hexetidin können ebenfalls hilfreich sein. Mundspülungen mit diesen Wirkstoffen sollten jedoch nur über einen kürzeren Zeitraum von maximal zwei Wochen regelmäßig eingesetzt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die natürliche Bakterienkultur im Mund gestört wird.
In schweren Fällen der Aphten können kortisonhaltige Haftgele oder Pasten hilfreich sein.
Die Aphten können jedoch auch vom Arzt mit Lösungen der Wirkstoffe Policresulen und 5-prozentiger Silbernitratlösung verätzt werden.
Hausmittel
Mund-Spülungen mit Salbei- oder Kamillentee wirken entzündungshemmend. Kamille beruhigt die Schleimhaut und Salbei wirkt zusätzlich noch antibakteriell und auch gegen Pilze. Brühen Sie den Tee laut Packungsbeilage auf, lassen Sie alles abkühlen und spülen Sie mehrmals täglich damit den Mund.
Homöopathie
Homöopathie kann die schulmedizinische Behandlung von Aphten unterstützen, aber nicht ersetzen. Über die Potenzierung der homöopathischen Mittel, deren Dosierung sowie Dauer und Art der Anwendung sprechen Sie bitte mit Ihrem naturheilkundlich tätigen Arzt.
Borax (Natriumborat): Wenn die Aphten in Ihrem Mund leicht bluten sowie brennen und wenn vermehrter Speichelfluss besteht und sich Ihr Mund heiß anfühlt, dann können Sie es mit Borax versuchen.
Kalium chloratum (Kaliumchlorid): Ist Ihre Zunge grau-weißlich belegt, leiden Sie immer wieder an entzündeter Mundschleimhaut, besteht eine anhaltende Verschleimung und knackt es beim Naseputzen im Ohr, dann kann Kalium chloratum Abhilfe schaffen.
Okoubaka (Okoubaka-Baum): Aufgrund schwerer Infekte und wiederholter Einnahme von Antibiotika kommt es zu Entzündungen der Mundschleimhaut. Außerdem ist Ihre Zunge gelblich-weiß belegt und Sie neigen zu Blähungen sowie Durchfall.
Aphten vorbeugen
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Aphten können nur bedingt vorgebeugt werden, da ihre Ursachen noch weitgehen unbekannt sind.
- Bei ernährungsbedingten Vitamin-Mangelzuständen sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten hilft es, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden und den Vitaminhaushalt durch eine Ernährungsumstellung auszugleichen.
- Ein Tagebuch kann helfen zu sehen, wann die Aphten auftreten. Ob es mit der Ernährung zusammenhängt, ob Stress herrschte und so weiter.
- Verletzungen der Mundschleimhaut sollten Sie versuchen zu vermeiden, indem Sie den Sitz von Zahnspangen und Prothesen kontrollieren lassen. Kauen Sie langsam und konzentriert, beim Schlingen kommt es oft zu Verletzungen.
- Stärken Sie Ihr Immunsystem durch ausreichend Bewegung, eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von negativem Stress. Schaffen Sie sich Glücksmomente und sorgen Sie für Entspannung.
- Entstehen Sie Aphten durch die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika, Anitmitotika (Medikamente, die den Zellzyklus hemmen und besonders auf die Mitose einwirken), Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Diclofenac sowie Acetylsalicylsäure, dann suchen Sie mit Ihrem Arzt nach möglichen Alternativen.
- Eine nicht-schäumende Zahnpasta, die frei von Tensiden wie Natriumlaurylsulfat ist, kann Aphten in manchen Fällen auch vorbeugen.
Aphten Prognose
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Aphten sind kein Zeichen für eine schwerwiegende Erkrankung. Sie sind einfach nur unangenehm. Meistens verschwinden Aphten nach 10-14 Tagen wieder. Das heißt aber leider nicht, dass man dann davor geschützt ist. Die meisten Menschen haben immer wieder damit zu kämpfen. Eine gute Mundhygiene ist besonders wichtig, damit eine Infektion der offenen Hautstelle mit Bakterien verhindert wird.
Quellen
N. Schwenzer, M. Ehrenfeld: Zahn- , Mund- und Kieferheilkunde. Thieme 2002
Redaktion/Bieni