Behandlungs-Dauer: Januar 2010 bis Juni 2012
Versicherung: Der Patient ist gesetzlich versichert.
Geschlecht des Patienten:weiblich
Alter des Patientenzwischen 30 und 40 Jahren
Ich war zuerst bei Fr. Dr. Martha Spiegel in Behandlung. Mit ihr war ich äußerst zufrieden! Eine weitsichtige, kompetente, freundliche und lustige Ärztin, die sich viel Zeit nahm und Mühe macht. Da ich multimorbid erkrankt bin, kam mir diese enge Zusammenarbeit und ihr Engagment zu gute - diese Frau war sich nicht zu Schade, auch mal Fachliteratur zu wälzen, oder sich etwas von mir erklären zu lassen wenn sie etwas nicht wusste. Als Vorkentniss dazu: Ich bin selbst Krankenschwester.
Leider hat Fr. Dr. Spiegel ihre Stunden abgebaut und einen jüngeren Arzt, Herr Dr. Fischer-Riepe mit in ihr Team aufgenommen, mit dem ich nicht klar kam. Da ich neben einer Reihe körperlichen Erkrankung auch psychische Schäden erlitten habe, wäre ich auf die Sensibilität meines Arztes angewiesen gewesen. Leider lies Dr. Fischer-Riepe diese vollends vermissen. Ich hatte meist das Gefühl, er höre nicht richtig zu. Viele Dinge musste ich mehrfach sagen. Obwohl sie in meiner Arztakte standen (als Notiz meiner Ärztin, nicht nur in Vorbefunden!) fragte er sie immer wieder. Ich fühlte mich nicht ernst genommen, obwohl ich durch meine vorangegangenen ärztlichen und medikamentösen Therapien durchaus gelernt habe, worauf ich bei meinen Krankheiten zu Achten habe. Ratschläge und Ideen nehme ich gerne an, aber wenn ich z. b. als Patient weiß, ich vertrage ein Medikament nicht, da kann mir der Arzt 100x erklären dass ich es theoretisch "vertragen müsste", es ändert aber nichts dran dass ich nach 3 Versuchen sagen kann: Es geht nicht! Dies sollte ein Arzt dann auch akzeptieren können - als ein Beispiel.
Ich denke Dr. Fischer-Riepe ist fachlich ein kompetenter Mensch, dem jedoch noch die Berufspraxis eines wirklich langjährig praktizierenden Arztes an manchen Stellen fehlt. Dies ist einerseits positiv, weil er bei manchen Dingen aufmerksamker ist, ich denke aber im Punkt Patientenumgang kann er noch einiges dazulernen.
Normalerweise bin ich nicht all zu empfindlich, da ich den Kontakt mit Ärzten gewöhnt bin. Da es mir aber regelmäßig nach Besuchen bei Dr. Fischer-Riepe emotional schlechter ging, habe ich die Arztpraxis gewechselt.
Kurzum: Für "normale" Fälle kann Dr. Fischer-Riepe denke ich einen kompetenten Arzt darstellen. Angstpatienten, Traumapatienten und Personen mit schwerwiegend-komplexen Erkrankungen würde ich jemandenen mit mehr Berufserfahrung wünschen und auch empfehlen, sich nach Alternativen umzusehen.
Fr. Dr. Spiegel kann ich rundum empfehlen, allerdings praktiziert sie nur noch sehr wenige Stunden pro Woche und lässt teilweise Dinge über Dr. Fischer-Riepe laufen in der Zeit in der sie nicht da ist. Schade!
Ich wünsche der Praxis, deren Arzthelferinnen-Team im übrigen normalerweise recht freundlich ist, nichts desto trotz alles Gute.
Kommentar von Martha Spiegel
Vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar.
In der Praxis kommt es natürlich häufig zu der Situation, dass man persönlich mit dem Gegenüber "nicht so gut kann". Insbesondere bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Erkrankungen und / oder Erkrankungen der Psyche ist die persönliche Chemie von elementarer Bedeutung.
Es ist in unserer Gemeinschaftspraxis kein Problem zu bestimmen, von welchem Arzt/Ärztin man behandelt werden möchte. Diesen Wunsch äußert man einfach bei der Terminvereinbarung. Ausnahmen bilden die Fälle, in denen eine Akut-Vorstellung ohne Termin erfolgt; hier kann naturgemäß nur derjenige Arzt in Anspruch genommen werden, der zu dem Zeitpunkt vor Ort ist.
Zur Kompetenz im Rahmen der Behandlung psychischer und funktioneller Erkrankungen: Ich habe diesbezüglich eine Vielzahl von Fortbildungen besucht, habe die Anerkennung "Psychosomatische Grundversorgung" erworben und bilde mich regelmäßig fort. In jeder Allgemeinarztpraxis findet sich mittlerweile ein hoher Anteil von Erkrankten mit entsprechendem Behandlungsbedarf.
Wenn die Kommentarschreiberin sich in meiner Gegenwart nicht gut aufgehoben gefühlt hat, so tut mir das leid.
Dr. Philipp Fischer-Riepe